Heute geht es um
Four Times Bodie Might As Well Have Said 'I Love You', And One Time He Acutally Did von Callisto. Kinders, ist das ein langer Titel. Nicht ganz so lang wie die Geschichte (die eine gut lesbare Länge hat), aber lang.
Um was geht es hier? Wie der Titel schon sagt, geht es um Bodie und seine Gefühle. Es wird im Titel zwar nicht sofort verraten wen er liebt, aber als gute, alte, gebildete Slash-Fans wissen wir natürlich, dass es sich um Doyle handelt. Die Geschichte ist in den klassischen fünf Teilen geschrieben.
Am Anfang haben wir Doyle, der nachdem er von Ann Holly verlassen wurde (Wusste die Frau eigentlich wirklich nicht, was ihr da durch die Finger rinnt?), in dem klassischen Schuldkomplex gefangen ist und immer wieder von Bodie wissen will, ob es seine Schuld sei, dass sie ihn verlassen hat. Bodie ist in dem Moment vor allem froh, dass Doyle nicht mehr in dem Status ist, in dem alles Bodies Schuld war. Und in dem Moment in dem er Doyle versichert, dass er (also Doyle) zehn mal mehr wert ist als Ann überkommt es ihn. Allerdings überspielt er es und macht lieber den Kaffee.
Beim zweiten Mal leiht er Doyle eine Lederjacke, die ihm viel bedeutet. Seine Anspielung darauf, dass er diese Jacke ohne Flecken, Risse oder fehlende Knöpfe wieder zurück haben möchte, wird meiner Meinung nach von Doyle genau als das aufgefasst, was es ist. Nämlich ein unausgesprochenes "Pass auf Dich auf, ich will Dich in einem Stück zurück haben. Ich brauche Dich nämlich." wird von Doyle mit einem "Pfadfinderehrenwort" beantwortet, und das drückt für mich die gleichen Gefühle aus.
Hier hatte die Geschichte mich dann schon ganz leicht an der Hand und ich dachte mir, was macht sie jetzt daraus. Aber es ging nicht mit der KGB-Sache und der Jacke weiter, sondern es wurde noch besser.
Im dritten Teil nämlich hat es Doyle mal wieder erwischt. Bodie besucht ihn zuhause und wird von einem stark erkälteten, schlecht gelaunten Doyle empfangen, der ihn am liebsten sofort wieder rauswerfen will. Aber wie es sich für einen Menschen gehört der liebt, lässt Bodie sich das natürlich nicht gefallen. Er übernimmt einfach das Zepter, versorgt Doyle mit Essen, Trinken und seinem Kissen nebst warmer Decke und kuschelt ihn zwangsweise auf dem Sofa ein. Nach einiger Zeit akzeptiert Doyle die Bemühungen und bedankt sich.
>“Thanks,” Doyle croaked around a smile. “I mean it. You didn’t have to come round and do all this.” < Bodies Antwort >
“Someone’s got to,” he answered<. zeigt sehr schön, dass er sehr, sehr tiefgehende Gefühle für Doyle hegt.
Das war der Moment in dem ich dachte "Ja, das passt. Einfach das sein, wenn der andere einen gerade braucht. Das sind meine Jungs."
Im vierten Teil dieses fünfteiligen Stücks sind wir bei DIAG angekommen. Doyle liegt bewusstlos im Krankenhaus und Bodie zeigt seine Gefühle zum ersten Mal offen im Beisein der Krankenschwester und es kümmert ihn absolut nicht, was sie denken mag.
>Two nurses and a doctor had been in. They’d frowned at the machines, scribbled on clipboards, and the doctor had peeled one of Doyle’s eyelids back. Bodie had said nothing and he’d asked nothing. But he had held Doyle’s hand throughout. Not furtively under the sheet, and not even defiantly as the second nurse looked at them curiously. He’d simply sat close and carried on holding it. Doyle’s palm was dry and cool over his own, his fingers loose and lightly curled, and all Bodie had to do was concentrate on not squeezing them too hard whenever a moment of panic threatened.<Alleine schon dieses Stück zeigt mir die Gefühle, die in Bodies Herz vorhanden sind. Angst, Doyle zu verlieren, Ärger darüber, dass ihre Beziehung erst so kurz ist. Und Wut auf die Verursacherin. Aber auch Hoffnung. Und die Entschlossenheit, dass er seinen Job machen wird und das Wissen, dass Doyle auf seinen "Befehl" mit "Gehorsam" reagieren wird, weil er jetzt weiß, dass Doyle das Gleiche wie er empfindet.
>Enough. Now was not the time for maudlin symbolism on his part. There were leads to follow, assassins to hunt, and he was supposed to be a man of action, for Chrissake.
He stood, legs tingling with the long hours of immobility through the night. He thought about how he would have to let go of Ray’s hand now, so he squeezed it and leant in close. When he spoke, it came out as dark and urgent as a burn. “You stay here, Raymond Doyle. Right fucking here. Don’t you dare take a step anywhere without me.”
He kissed Doyle’s forehead, let go of his fingers, and left.<Der fünfte Teil dieser Geschichte ist eigentlich nur eine konsequente Fortführung von dem, was sich in den ersten vier Teilen aufgebaut hat. Und zwar das endgültige Zusammenkommen unserer Jungs. Wobei hier dann die Initiative mehr von Doyle ausgeht, denn Bodie ist noch sehr darauf bedacht, ihn in Watte zu packen. Schließlich ist Doyle noch nicht so lange aus dem Krankenhaus raus. Aber Doyle weiß was er will und bekommt es auch.
Allerdings finde ich, dass das "I love you" etwas intensiver hätte kommen können. So wird es ganz lapidar ausgesprochen, als wenn man nach einem Lappen oder einem Kopfkissen fragen würde. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet bzw. erwünscht. Aber immerhin kommt es.
Insgesamt ist es eine gut geschriebene Geschichte, die mir gefallen hat. Für mich bauten sich die Gefühle von der Intensität her tatsächlich auf, so dass spätestens bei der Szene am Krankenbett klar war, wie tief die Gefühle gehen. Wie seht ihr das? War es eine Geschichte für Euch oder eher nicht? Falls nicht, was hat gestört? Freu mich schon auf eure Meinungen.