Undercover Agenten von Firlefanzine
Sep. 18th, 2011 08:45 pm![[identity profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/openid.png)
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Undercover Agenten
von Firlefanzine
Er war endlich allein gelassen worden.
Ray griente, trotz allem.
Trotz der fast ausweglosen Situation, in der er sich befand.
Keiner der Terroristen hatte seine Taschen untersucht. Wahrscheinlich konnte sich niemand vorstellen, daß auch nur ein Taschentuch da hinein passen würde.
Aber jetzt war nicht die Zeit, sich über die kleinen Siege zu freuen, die er über seine verknöcherten, oftmals korrupten Vorgesetzten errungen hatte, indem er ihre Kritik an seinen hautengen Jeans nur mit einem lakonischen "Undercover." beantwortet hatte.
Jetzt war nur das Feuerzeug wichtig, das er eigentlich nur bei sich trug, um mit Mädchen ins Gespräch zu kommen – und bei einigen Mädchen reichte das manchmal schon.
Ray machte sich an die knifflige Aufgabe die rauen Seile durchzubrennen, ohne seine Handgelenke zu schlimm zu verletzen - aber er wusste, dass er keine zweite Chance bekommen würde.
**
Bodie fluchte innerlich. Was hatte der verdammte Copper hier zu suchen? Dieser unfähige, korrupte Haufen von Amateuren… Er hatte eigentlich angenommen, daß sein neuer Boß dafür gesorgt hätte, daß die Polizei dem CI5 nicht in die Quere kam.
Äußerlich ungerührt machte er dem Anführer der Terroristen Meldung.
Nein, es hatte keine Probleme gegeben, dem Dealer das Rauschgift abzunehmen. Nein, es hatte keine Zeugen gegeben, und der Dealer würde nichts mehr aussagen können. Ja, das Rauschgift hatte erstklassige Qualität, und ja, der Waffendeal im Austausch gegen das Heroin war schon in die Wege geleitet.
Bodie hatte schließlich die besten CI5 Agenten als Unterstützung gehabt.
Der Anführer war zufrieden, und entließ Bodie mit einem kurzen Nicken.
Bodie setzte sich in einer Ecke an den Tisch und öffnete sich eine Bierdose. Eigenartigerweise hatte er keinen Appetit auf eins der achtlos herumliegenden Sandwich Pakete. Trotz all seiner Erfahrungen als Söldner und Soldat, war ihm sein neuer Job immens wichtig, und er wollte um keinen Preis gleich seinen ersten größeren Auftrag versauen.
Was sollte er bloß mit diesem verdammten Copper machen? Er hatte im Prinzip keine Wahl.
Er stand auf.
**
Die Tür ging plötzlich auf, als Ray es gerade geschafft hatte seine Fesseln zu lösen. Es war einer der Männer, die vorher mit der 2.Ladung Rauschgift angekommen waren.
Ray stand von dem Stuhl auf, die Arme noch auf dem Rücken. Er musterte den Mann gespannt. Er war relativ groß und dunkelhaarig, sehr gut gekleidet. Eigentlich gar nicht der Typ 'verblendeter Terrorist'. Wahrscheinlich ging es ihm nur um Geld. Als er die Tür hinter sich schloß, sah er sich kurz um, und dabei war er tatsächlich dumm genug, einen Ray Doyle zu nahe an sich rankommen zu lassen. Mit zwei schnellen Sätzen war Ray bei ihm, griff ihm unter die Achselhöhle und bekam die Waffe zu fassen. Und er beabsichtigte nicht, sie wieder loszulassen!
Der Mann fluchte leise etwas wie "Verdammter Idiot." und versuchte ihm die Pistole wieder abzuringen, aber sie hatte sich in der Jacke verfangen.
Mit einem Ruck bekam Ray die Waffe unter Kontrolle und setzte sie dem Mann direkt auf den Bauch. Ihre Augen trafen sich kurz. Aber Ray hatte keine Zeit für Skrupel – er drückte ab.
Sein Gegner stieß einen unterdrückten Laut aus, krümmte sich vor Schmerzen und fiel auf die Knie. Ray stieß ihn grob von sich und rannte zur Tür. Hastig drehte er den Schlüssel um. Er schimpfte leise vor sich hin. Die ganze Aktion hatte ihm nichts gebracht. Er hatte geplant, den Terroristen ohne viel Lärm auszuschalten. Stattdessen hatte er zwar jetzt eine Waffe und konnte sich verteidigen, aber innerhalb von Minuten würde es hier nur so von den Kumpanen des Terroristen wimmeln, und er war hier gefangen.
Warum um Himmels Willen hatte er nicht abgewartet?
Er drehte sich zu dem Verletzten um. Vielleicht konnte er ihn als Geisel benutzen. Wenn er seinen Komplizen wichtig genug war zumindest. Aber Ray hatte vorhin nicht den Eindruck gehabt, daß der Mann einer der Anführer war, oder wenigstens in der Hierarchie weit genug oben war, daß jemand ihn wiederhaben wollte.
Ray dachte verbittert, bei seinem Glück war der Mann wahrscheinlich schon tot.
Aber Ray hörte ihn jetzt leise stöhnen. Er stellte sich über ihn und drehte ihn unsanft auf die Seite um ihn nach weiteren Waffen abzusuchen.
Der Kerl hielt tatsächlich ein Messer in den verkrampften Fingern seiner rechten Hand. Ray zog sich der Magen zusammen. Wenn er sich nicht rechtzeitig befreit hätte, wäre er jetzt wahrscheinlich schon tot. Der Mann war offensichtlich geschickt worden, ihn leise und unbemerkt umzubringen.
Ray widerstand dem Impuls seine Wut an dem hilflosen Mann auszulassen. Er würde ihn vielleicht noch brauchen. Die Wunde in seiner linken Seite war nicht lebensbedrohlich, und der Mann würde sich sicher schnell von seinem Schock erholen. Ray sah sich nach etwas um, mit dem er ihn fesseln konnte.
**
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Titel: Undercover Agenten
Autor: Firlefanzine
Gen, Het oder Slash: Gen
Anzahl Wörter: ~13000
Warnungen: nicht notwendig
Kurzbeschreibung: So könnte das erste Zusammentreffen von Bodie und Doyle gewesen sein. Ein wenig Action, etwas h/c und viel 'beginnende Freundschaft'.
Disclaimer: 'Die Profis' gehören nicht mir.
no subject
Date: 2011-09-19 08:24 am (UTC)*schüttel*
War ja echt witzig, super Idee, allerdings auf deutsch....*nochmal schüttel*
Ausserdem ging mir das ganze zu schnell. So schnell würden die beiden bei mir keine Freundschaft schließen, sich detailiert austauschen und so viel quatschen...
Das passt nicht zu meiner Sichtweise der beiden.
Aber jedem das Seine!
Insgesamt allerdings eine echt super witzige Geschichte, sehr ungewöhnliche Art zu schreiben (zu erzählen, die Ideen...): Der Bauchschuß gleich am Anfang und so.
Das mit den Lesben ist etwas arg weit hergeholt, allerdings gefällt mir die Weise wie die beiden darüber sprechen sehr gut, das Doyle das ganze etwas ins lächerliche zieht, weil es eigentlich so schrecklich war.
no subject
Date: 2011-09-19 10:22 am (UTC)Oh Du Arme! Aber Du gehst ja trotzdem mutig ran. :-)
Zu schnell?
Ja der typische Weg wäre eine monatelange Antipathie, dann Respekt, bis zu erster zögerlicher Freundschaft...
Aber ich denke, man merkt ziemlich sofort, ob man auf der selben Wellenlänge ist. Und wenn dann noch dazu kommt, daß momentan keine Zeit für männliche Grabenkämpfe ist, und daß man ein paar Stunden nur mit dem anderen auskommen muß, - dann kann es IMO schon mal schneller gehen.
"…sehr ungewöhnliche Art zu schreiben (zu erzählen, die Ideen...)"
Was findest Du denn so ungewöhnlich? Würde mich wirklich interessieren!
Die Lesben? Och, der Gedanke kam mir so, als mit klar wurde, daß ich auf keinen Fall dieses typische Folter-Szenario wollte. Na ja... ;-)
Vielen Dank furs Lesen und Kommentieren! :-)
no subject
Date: 2011-09-20 08:01 pm (UTC)Na, bei den Vorbildern!?
dann kann es IMO schon mal schneller gehen
Jaaaaa.....trotzdem. So schnell erzählen Männer sich nur Geschichten von ihren Autos oder so...*g*
Was findest Du denn so ungewöhnlich?
Ich WUSSTE, das Du das fragen würdest! (Mist)
WIe soll ich das erklären? Ich finde es z.B. faszinierend, das Du diesen Bauchschuß gleich zu Anfang zulässt. Und ihn dann dazu benutzt, die Geschichte darum herum aufzubauen.
Und dann sagst Du ja selber, das Du auf keinen Fall das übliche Folter Szenario wolltest....SEHR Fantasiereich!
Vielen Dank furs Lesen und Kommentieren! :-)
*knicks* Gern geschehen! Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!
no subject
Date: 2011-09-21 05:34 am (UTC)Na, also die Männer, die ich kenne, denen brauchst Du nur den Köder 'Finanzkrise in Griechenland', 'Fliesen legen', 'Baum fällen' oder 'Angeln' vor die Füße werfen, dann legen die aber untereinander los, egal wie gut sie sich kennen! Habe ich bei der letzten Schulung erst wieder miterleben dürfen... ;-)
"Ich finde es z.B. faszinierend, das Du diesen Bauchschuß gleich zu Anfang zulässt. Und ihn dann dazu benutzt, die Geschichte darum herum aufzubauen."
Das ist was ich erzählen will. Und in dem Moment sind auch nicht die Vorgeschichten wichtig, da geht es mir alleine um diesen 'Kennenlern' Moment. Und hier kann man nur sagen - dumm gelaufen! ;-)