Erster Sonntag im Monat - Geschichtenbesprechung

[macklingirl.livejournal.com]

So, hier kommt die Geschichtenbesprechung Dezember. Und wie es sich im Dezember gehört, ist es eine Winter- und Weihnachtsgeschichte. Und zwar gibt es heute A Pub at Christmas von PFL.

Als ich die Geschichte das erste Mal gelesen habe, dachte ich mir "Verdammt, da hat sie sich schon am Anfang vertan.", denn die Geschichte beginnt damit, dass Bodie in eine Kneipenschlägerei verwickelt ist. Ist ja nicht unbedingt etwas komplett verwunderliches. Aber dass die Wirtin in dann mit "Mr. Doyle" anspricht, hatte mich schon verwundert. Aber egal dachte ich, wird schon einen Grund haben.

Es zeigt sich dann sehr schnell, dass Bodie mit seiner Meinung über Copper doch nicht immer so daneben liegt, denn dieser junge Constable scheint eher auf der Seite der Übeltäter zu stehen. Er verdächtig Bodie und lässt ganz klar durchblicken, dass er kein Verständnis für die Wirtin hat.

>Thirty minutes later, Bodie had to agree with his landlady's assesment. The police had arrived, but young Constable Jeffers seemed far more interested in Bodie than in the two men who had threatende Mrs Allen.
"I'll take them down to the station to sleep it off," Jeffers said, after escorting the two yobs to his care
"They weren't drunk." Bodie folded his arms. Jeffers smiled.
"This is a pub, is it not?"
"You know perfectly well why they were her, Phill Jeffers." Mrs Allen's expression was fierce. "You know who they work for!"
"Do you have any proof of that? No? Then I will take them in as drunk and disorderly." Jeffers turned to Bodie. "And you, sir? Rather ready with your fists, aren't you? I'll need your name for my report."
Opening his mouth to reply, Bodie suddenly hesitated, Doyle's name stuck in his throat.
"He's a good Samaritan, that's what he ist. Now run along with you, since you're not going to do anything useful."
"I need it for my report." Jeffers' tone was dogged.
"Bodie." It was odd to say it. "William Andrew Philip Bodie." He felt something like an echo of the exhilaration from the fight. Let them come, if they would.
Mrs Allen looked at him quickly, but didn't say anything. She righted the small tree by the bar, and reached for a fallen ornament.
"And where did you learn-?"
"Army."
Jeffers' eyes narrowed. "What business brings you here?"
"My business is my own, unless you're charging me with something. Are you?"
Jeffers closes his note book. "Not at this time."
Mrs Allen looked Jeffers in the eye. "What will it take for you to stop Sam Mills from harassing me?"
"You've no proof--"
Mrs Allen turned away. Jeffers let out an explosive breath. "Why don't you just sell up be done with? You don't want to stay here! This is just - " "Impeding progress?" Mrs Allen rounded on Jeffers. Keeping Witchingham as we know it? Trapping you in a dead-end -"
"Yes!" Jeffers looked away, and his voice lowered volume. "Damminit."<

Nun könnte es ja sein, dass Bodie auf einem Undecoverjob ist, aber spätestens bei dem Satz
>Go on, then, go, Doyle had said to him. Bodie hadn't been in his plans. It had been Christmas then, too.
weiß man, dass er nicht undercover da ist, sondern auf der Flucht. Und zwar auf der Flucht vor Doyle.

Es kommt wie es kommen muss (denn sonst wäre es keine PFL-Story), Bodie überwindet seinen Stolz und tätigt einen notwendigen Anruf.

Und endlich taucht auch Doyle auf, ganz so, wie in alten Zeiten. Allerdings hat er Kollegen mitgebracht, die Bodie nicht kennt. Denn in den Jahren die er nicht da war, ist eine Menge beim CI5 passiert. Es kommt raus, dass der Übeltäter der die Wirtin verjagen will, mit einer Gesellschaft in London zu tun hat, auf die Cowley schon lange ein Auge geworfen hat. Und somti kam der Anruf und die Bitte um Hilfe gerade recht.

Jedenfalls sitzen Bodie und Doyle gemütlich vor dem Kamin im Pub, während sich die neuen Agenten draußen die Füße (und einiges mehr) abfrieren.Und sie sprechen sich endlich aus. Sie geben hier einfach mal zu, dass sie beide von der damaligen Situation überfordert waren und auf ihre ganz eigene Art auch Angst vor der Zukunft hatten. Und es kommt raus, dass Bodie für die letzte, ausschlaggebende Verwundung Doyles verantwortlich war. Und das hat ihm damals den Rest gegeben. Dieses Bekenntnis schockiert Doyle zwar, ändert aber nichts an seiner Einstellung zu Bodie.

> "I didn't have a clear line of sight. My body was slower than my mouth when I told you to go. If you hadn't stumbled-" He broke off, seeing all too clearly what would have happened.
“Breiner would have got me. But—“
"If I hadn't missed, I would have killed you."
Doyle went still.
"It was my bullet that grazed you - not Breiner's. I found his. The angle -" He stopped speaking, the words choked him.
Doyle spoke slowly. "You didn't tell Cowley."
Bodie shook his head.
"Christ." Doyle let go of Bodie's arms. He moved away.

.......................

"I stayed too long."
Doyle nodded slowly, his eyes distant. "That night, months before - you talked about getting out of CI5."
He remembered it very well. "Yeah."
"But you'd just passed -"
"It was like Jack Craine always said - it happened suddenly." He looked down. "I didn't want to believe it."
"I'd slammed that door shut," Doyle whispered, still not looking at Bodie.
Bodie sighed. "I should have seen it. I should have left the squad. You're a copper, Doyle. You like things planned out. I didn't fit."
"I'm not." Doyle held unnaturally still for a moment, then he turned to Bodie. "We're not. I've barely held on these three years. Without you, I --"


Hier kommt raus, dass Doyle bis zu dem Tag keine Ahnung hatte, wessen Kugel ihn getroffen hat. Dieses Bekenntnis lässt Bodies Verschwinden nun in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Am Ende haben wir jedenfalls zwei glückliche Ex-Agenten in einem gemütlichen Pub zu Weihnachten. Was will man mehr?

Mit gefällt die Geschichte, weil sie für mich konsequent aufgebaut ist. Wir haben am Anfang nur einen von beiden und erfahren halt, dass die Trennung schon einige Zeit her ist. Und wir sind in der gleichen Situation wie Doyle, wir erfahren auch nur durch Bodies Reaktion und seine Erklärung, was zu dieser Trennung geführt hat. Ganz besonders gefällt mir aber, dass wir am Ende zwei glückliche Menschen haben, die sich dazu entschieden haben, ihr Glück vor die Arbeit zu stellen und ein frohes Weihnachtsfest haben.

So stelle ich mir den nächsten Tag bei Ihnen vor.



Ich hoffe, euch hat die Geschichte auch gefallen. Falls ja, würde ich mich freuen eure Meinung zu lesen. Falls nicht, würde ich gerne wissen, was euch daran gestört hat.

Comments

[cim3745.livejournal.com]

A Pub at Christmas

Danke für deine ausführliche Beschreibung, die ich immer gern lese.

Für mich ist die Geschichte ok. Nicht schlecht, eher gut, aber beschäftigt mich nicht so, wie es andere tun. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch.

Den Beginn der story habe ich 3 x gelesen und immer gedacht, Bodie - Doyle, hä ? Aber das wurde dann ja auch gleich aufgeklärt.

Sehr gelungen ist die Darstellung von Bodie: Unsicher, haltlos, verloren.

Bodie abandoned his beer, and walked outside into the dark. A cool, heavy mist enveloped him. He welcomed the anonymity. His breath quickened as he walked, but it wasn’t from the exertion. Maybe he shouldn’t have come back to England. He shouldn’t have.


Richtig gut hat mir der plötzliche Stimmungswechsel gefallen. Passend zu dem typischen moody-Doyle.

Doyle’s gaze was on the fire by his feet. “You’re not in CI5.” His voice was mild.

“No, I’m not in your bloody club.“ Quite suddenly he was angry, flaring up like a flame on dry tinder. “I’ve been out here on my own for three—

“Fucking years! And whose fault was that?“ Doyle was glaring at him now, and that, perhaps oddly, calmed Bodie.

“I didn’t have a choice.”

“Oh, yes you did, sunshine.”
Da sehe ich fuchtig-funkelnde grüne Augen........


Tja, und dann ging mir der Stimmungswechsel zu schnell:

Bodie leaned forward and spoke into the mike. “Give Mr Cowley Three-seven’s compliments, and tell him Four-five will not be returning to duty.”
Heißt das für immer ? Wenn ja, hmmmmm.

Das Ende ist natürlich seeeeeeeeehr schön. Ach, so was mag ich ja.

Jetzt, wo ich die Beschreibung hier gelesen habe, bei meinem Kommentar die Geschichte noch mal gelesen/überflogen habe, muss ich sagen, mir ist sie wahrscheinlich einfach zu kurz. Von der großen Krise zu alles ist schön in nur einem Gespräch.

Fazit: auf jeden Fall lesenswert

[firlefanzine.livejournal.com]

Der gefällt mir, Dein Pub! :-)


"Tja, und dann ging mir der Stimmungswechsel zu schnell."

Das stimmt schon. Bodie reagiert ja auf diesen einen klaren Satz von Doyle:
"...I’ve barely held on these three years. Without you, I—“"

Da ist für ihn alles klar und er kündigt mal eben so am RT Doyles Job.

Aber da mir dieses Ende gefällt, will ich auch nicht dran rumnörgeln. :-)

[macklingirl.livejournal.com]

>Da ist für ihn alles klar und er kündigt mal eben so am RT Doyles Job.

Genau, schließlich weiß Bodie, was Doyle selber nicht ausspricht. ;-)

[macklingirl.livejournal.com]

Hey, der Pub ist klasse. Gefällt mir sehr gut!

Freut mich, dass Dir meine Besprechung gefallen hat. Es ist immer schwierig die Balance zwischen "zuviel" und "Genau richtig" zu erwischen.

Ja, dieser weiche, verletzliche Bodie. Irgendwie hat er was.

Hmm, ich finde, die Geschichte hat genau die richtige Länge. Das Gespräch am Ende hat mir gezeigt, dass Bodie und Doyle doch noch auf einer Wellenlänge sind und der eine genau weiß, was der andere denkt.

Es freut mich, dass Du die Geschichte magst, auch wenn sie für Dich hätte länger sein können.

[firlefanzine.livejournal.com]

Mir gefällt die Story sehr gut!

Erstmal mag ich es sehr, wenn die Jungs ihre jeweiligen Normalo-Rollen verlassen, und zeigen wie gut sie in ihrem eigentlichen Job sind. Und wenn Joe Public dann schwer beeindruckt ist! :-)

Das mit dem falschen Namen habe ich eigentlich sofort auf Bodies eigenartigen Sinn für Humor geschoben. Genau sowas würde er machen! :-)

Das Gespräch mit dem Copper ist gut.

Und die Rückblicke haben für meinen Geschmack die richtige Länge.

Dann kommt Doyle. Und auch das Gespräch der beiden hätte für mich nicht länger sein brauchen! Witzig finde ich die Tatsache, dass die beiden mal nicht ihr Leben riskieren müssen, sondern dass dafür jetzt die jungen Kollegen ran müssen.

Dann kommt noch ein gutes Ende.

Ja! Sowas lese ich immer wieder gerne! PFL kann es halt! :-)


Danke für die schöne Besprechung!

[macklingirl.livejournal.com]

Das freut mich, dass Dir die Geschichte gut gefällt.

Stimmt, es hätte auch ein Witz sein können, mit Doyle's Namen. Da war ich gar nicht drauf gekommen.

Das Gespräch mit dem Copper hat echt was. Vor allem, weil der Copper so schön verwirrt wirkt. Erinnert etwas an die Szene in "In The Public Interest", wo sie den Polizisten auf dem Parkplatz dazwischen funken.

Ich finde auch, dass das Gespräch die richtige Länge hat. Da merkt man einfach, dass sie sich in- und auswendig kennen und auch nach drei Jahren wissen, was der andere meint. Schön ist ja auch, dass Doyle zwischendurch etwas die Sätze von Cowley nutzt, als ihm einer der neuen Kollegen berichtet, dass die bösen Jungs da sind.

Ja, PFL kann das mit den Geschichten einfach. Ich lese sie immer wieder gerne.

Freut mich, dass Dir meine Besprechung gefällt und danke, dass Du vorbeigeschaut hast.

[cim3745.livejournal.com]

Das Feuer im Kamin


>Das Gespräch am Ende hat mir gezeigt, dass Bodie und Doyle doch noch auf einer Wellenlänge sind und der eine genau weiß, was der andere denkt.<

Das stimmt allerdings, da war sie immer noch, die mind-reading Fähigkeit.

>They’d had such a short time—a scant two years between Mayli Kuolo’s bullet and his own. Two years between his nightmares. Shorter than that, really, if he dated it to when he’d stopped thinking about a future. He wanted Doyle; he supposed he always would. But a soldier took responsibility—

“I said you weren’t a soldier.” Doyle turned round.

Bodie frowned. “Wha—?’<


>PFL kann es halt! :-) < Stimmt.

[macklingirl.livejournal.com]

Toller Kamin. :-) Und schönes Icon.