[identity profile] macklingirl.livejournal.com posting in [community profile] doppelleben_ci5
Die Geschichte, die ich heute mit Euch besprechen möchte, habe ich durch Zufall gefunden. Es handelt sich um Killer with a Long Arm - The Reader's Challenge

Am Anfang war ich skeptisch, da ich mir nicht so richtig vorstellen konnte, dass eine Geschichte funktionieren kann, in der lediglich eine bestehende Episode umgeschrieben wird. Allerdings muss ich zugeben, dass ich angenehm überrascht wurde. Meiner Meinung nach funktioniert es wirklich sehr gut.


Zuerst einmal muss ich zugeben, dass auch ich Georgi immer als interessante Person empfunden habe und es einfach schade fand, dass das Treffen zwischen ihm und den Profis so kurz und tödlich war. Gleichzeitig kamen mir immer schon einige Szenen in der Episode unlogisch vor.

Aber starten wir am Anfang der Geschichte.
Die Szene im Krankenhaus empfinde ich als Anfangspunkt sehr passend und die Art und Weise in der Bodie mit Hilda 'spiel', ist in meinen Augen sehr passend. Bodie ist für mich durchaus der Typ Mann, der sehr schnell merkt, wenn eine Frau ihm etwas vorspielt. Jedenfalls wenn sie eine Verdächtige ist. Auch die Art in der Hilda sich quasi windet ist gut geschrieben. Dass sie das Bewusstsein verliert bevor sie intensiver befragt werden kann, lässt neue Spannung aufkommen.

In der Episode kam es mir immer schon komisch vor, dass Bodie und Doyle sich das Haus und die Umgebung anschauen, aber absolut nichts finden. Dabei steht das Auto ja die ganze Zeit da und nicht erst, nachdem Cowley ihnen Gesellschaft leistet. Also warum suchen sie nicht vorher schon danach, sondern warten? In der Geschichte tun sie es nicht, dadurch wirkt für mich die Sache runder.

Und was ist mit der Nachbarin? Normalerweise hätte es ihr tatsächlich komisch vorkommen müssen, dass Mrs. Prior so nervös wirkt. Das sie es bei der Befragung durch Doyle anbringt, ist für mich einer der logischen Punkte gewesen. Genau wie die Tatsache, dass Bodie und Doyle selber versuchen etwas in Erfahrung zu bringen. Das sie dabei auch älteren Damen zuhören und ihre eigenen Schlüsse ziehen ist genau das, was ich von den Jungs erwarte.

Der nächste Punkt, der mich in der Episode immer gewundert hat ist, warum sind die Drei eigentlich die ganze Zeit alleine? Und was will Cowley eigentlich von unten in diesem komischen Winkel auf dem Balkon oben sehen können? Was will er mit seiner (in diesem Moment lächerlich wirkenden) Pistole ausrichten? Aus der Entfernung könnte er weder den Lauf des Gewehrs sehen, noch einen gezielten Schuss auf Georgi abgeben. In der Geschichte kommt "die siebte Kavalerie" zur Unterstützung. Denn parallel zum Eindringen in die Wohnung steht ja immer noch das Leben der Geiseln auf dem Spiel. Und solange CI5 nicht genau weiß wo die sich aufhalten, erscheint es mir nicht logisch, dass Cowley den Sturm auf die Wohnung anordnen würde.

Die in der Geschichte beschriebene Variante des Eindringens in die Wohnung, also dass Doyle einen Schlüssel hat und gleichzeitig zu Bodies Sprung auf den Balkon Lucas in das Schlafzimmer gelangen soll, erscheint mir bedeutend logischer als das Stürmen der Wohnung in der Episode. Denn was wäre passiert, wenn Costas sich im Schlafzimmer bei den Geiseln aufgehalten hätte? Das es dann dennoch schiefgeht, weil Georgi die Geräusche gehört hat, die die Mikrophone beim herablassen gemacht haben, hebt die Spannung wieder.

Am Schluss kommt dann noch die Figur von Tarkos erneut ins Spiel, die meiner Meinung nach wirklich sträflich zu kurz gekommen ist. Denn ein Grieche, der verdächtigt wird die Finger bei fast allen Gaunereien drin zu haben, wird einfach so wieder von der Verdächtigenliste gestrichen? Und hat auch gar nichts damit zu tun? Trotz der Beziehungen, die er laut Doyle ja zu den meisten Griechen in London hat. Never! Nein, Tarkos ist der eigentliche Drahtzieher hinter der ganzen Geschichte. Derjenige, der das Geld besorgt und den Auftrag erteilt hat. Derjenige, der nach außen hin so unschuldig erscheint, dass man ihm nichts nachweisen kann. Und ausgerechnet ihn müssen Bodie und Doyle dann retten.

Mein absoluter Lieblingssatz dieser Geschichte kommt allerdings am Ende, als der 'unschuldige' Tarkos eine schlimme Entdeckung macht.

Scrambling to his feet, Tarkos began to screech indignantly. "You, you should protect me, not allow these, these assassins to run loose and threaten innocent people..."
          "Oh, stop complaining. You're still alive, aren't you? What?" Doyle paused as Bodie tapped him on the shoulder and looked where his partner pointed, before grinning. "Anyway, you have other things to worry about..."
          Turning, Tarkos looked towards the mantelpiece where his precious Limoges was displayed, his wail of dismay echoing loudly in their ears as they left to greet their boss...

00-13-11

Da musste ich dann doch etwas kichern.

Alles in allem finde ich, dass die Geschichte sich durchaus gelohnt hat, da sie in eine bereits bekannte Geschichte neuen Wind gebracht hat. Sie füllt für mich einige Lücken, die die Episode mit sich brachte und hat in meinen Augen einige Logikfehler geklärt


Und nun würde mich interessieren, wie Euch die Geschichte gefallen hat. Fandet ihr es sinnvoll oder eher schlecht, eine vorhandene Episode umzuschreiben? Welche Stelle hat gut oder gar nicht gefallen? Was sagt ihr generell zu der Geschichte?

Date: 2015-02-01 01:52 pm (UTC)
From: [identity profile] firlefanzine.livejournal.com
Ich fand die Idee früher auch immer sehr faszinierend, eine bestehende Episode als Inspiration zu nehmen, und dann entweder fehlende Stücke zu ergänzen, oder eben auch ein "was wäre wenn" Szenarion zu probieren.
Aber irgendwie haben mich die entsprechenden Geschichten meistens enttäuscht.
Im schlimmsten Fall wurden Momente neu interpretiert, die das was mir an der Serie lieb und teuer ist, absolut umgekehrt haben. Oder es wurden Szenen zerredet und 'oberflächlich tiefschürfend' ausgebreitet, und das in einer Art, die ich mir bei B+D absolut nicht vorstellen kann.
Leider muss ich sagen, dass es auch in diesem Fall nicht für mich funktioniert. Zunächst finde ich, dass dieser Georgi ein unerträglicher, von sich selbst eingenommener Macho ist, und mich wirklich nicht weiter interessiert. Und ich oute mich jetzt mal...: also Logik in den Folgen muss für mich auch nicht unbedingt sein! ;-)
Aber ok, ich war offen für eine neue Version und habe auf neue Aspekte gehofft. Ehrlich gesagt aber auf neue Aspekte in der Partnerschaft zwischen Bodie und Doyle (muss noch nicht mal Slash sein!).
Aber das kam leider nicht, und mir fehlt allgemein in der Geschichte etwas Eigenes, z.B. neue Züge an den Attentätern, oder Hintergründe, oder eine Macke, oder... whatever!
LOL! Gestern bin ich mittendrin bei Prinz Eisenherz gelandet. Und der Böse da hatte ein teuflisch neckisches Gewand an, war überhaupt sehr sexy und als er mal wieder dem Helden zum Kampf gegenüber stand, meinte er: "Wir sollten aufhören uns so zu treffen." *g*
...irgend so eine Sache hat mir wirklich in der Story gefehlt!
Die Szene mit Hilda hat mir gar nichts gebracht, weder um mich ihr näher zu bringen, noch um den Fall zu pushen. Das selbe nachher mit dem Mädchen im Handtuch und den stark geschminkten Augen.
Und Georgis Flucht zu dem Restaurantbesitzer wiederholt auch nur alt bekannte Szenen.

Also leider hat mir die Geschichte nicht gefallen. Sie war nicht so schlimm, dass ich aufgehört hätte, aber es bleibt auch nichts davon hängen, fürchte ich.

Danke aber für Deine sehr gute Besprechung!
Und für jemanden dem etwas Logik an der Sache wichtig ist, hast Du sicher absolut Recht!

Date: 2015-02-01 02:57 pm (UTC)
From: [identity profile] firlefanzine.livejournal.com
So ein wenig über Bodie und Doyle sprechen macht immer wieder Spaß! Das kommt bei mir leider in letzter Zeit viel zu kurz.
Also danke nochmal!

"Stimmt, die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Bodie und Doyle wird nur ganz knapp gestreift, aber es ist ja auch eine Geschichte, die einem vorgegebenen Plot folgt."
Das eine schließt doch das andere absolut nicht aus! Für eine gute Geschichte braucht der Plot aber IMO nur 20% ausmachen... oder so... :-)

Date: 2015-02-01 05:59 pm (UTC)
From: [identity profile] firlefanzine.livejournal.com
Geschichten nur mit Plot reichen mir nicht mehr. Da hat mich Slash Fanfiction zu lesen verdorben! :-)

Schönes Icon!

Date: 2015-02-01 07:22 pm (UTC)
ext_137604: (Default)
From: [identity profile] smirra.livejournal.com
Das ist für mich so eine Original-Ton Episode Story, wo der Schreibstil, Plothandling, Handlung/Reaktion der Charaktere und vor allem auch die Dialoge genauso auch für mich als Episode vorstellbar sind. Das bekommen längst nicht alle Case-Stories hin.
Wo eine Episode logische Wunderlichkeiten an den Tag legt, diese auszuräumen ist auch schon eine lobenswerte Leistung.
Sozusagen der Ausgangspunkt, wo dann noch weitere Entwicklung z B von B&D denkbar wären, die hier dann noch nicht so zu sehen ist.
FF hat ja sehr viele Aspekte und selten deckt eine Story alle ab.

Date: 2015-02-01 09:15 pm (UTC)
From: [identity profile] siskiou.livejournal.com
Vielen Dank fuer die tolle Besprechung!
Ist schon interessant, zu sehen, was wir alle fuer verschiedene Punkte stoerend finden, oder auch nicht! :)

Gerade gelesen und was mir sofort auffiel(warscheinlich merkwuerdig)und was mich etwas vom eigentlichen Inhalt der story abgelenkt hat:
die Autorin sagt nie "s/he said"!

Es gab da vor einigen Jahren mal Diskussionen, wie man eine story schreibt, ohne dauernd "s/he said" oder aehnliches zu verwenden, aber es voellig wegzulassen ist schon eine Medaille wert. ;)

Abgesehen davon fand ich die Story in Ordnung, aber es fuehlte sich mehr wie eine Nacherzaehlung, mit ein paar Aenderungen und Additionen an. Kompetent erzaehlt, aber nicht viel Neues von besonderem Interesse (fuer mich).
Die Folge war sicher nicht perfekt, aber im Leben ist das ja auch nicht so, und oft kommen die eigentlichen Hintermaenner leider unbeschadet davon oder kriegen einen Plea-deal.
Und ich gehoere wohl auch zu der Gruppe, die mehr fuer die Interaktion von den Hauptdarstellern da sind, und Plot-Loecher manchmal gar nicht bemerken.

Date: 2015-02-01 09:25 pm (UTC)
From: [identity profile] firlefanzine.livejournal.com
"Gerade gelesen und was mir sofort auffiel(warscheinlich merkwuerdig)und was mich etwas vom eigentlichen Inhalt der story abgelenkt hat: die Autorin sagt nie "s/he said"!"
Und das stört Dich? Seltsam! Mich stört wirklich immer wenn da andauernd steht "sagte Klaus, sagte Birgit, sagte Hans...", und ich denke, dass auch ich in meinen Storys ohne "sagte" auskomme. Wäre mir nie in den Sinne gekommen damit anzuecken! :-P

Date: 2015-02-01 09:43 pm (UTC)
From: [identity profile] siskiou.livejournal.com
Deshalb sagte ich ja "warscheinlich merkwuedig"!
Warscheinlich muss man dabei gewesen sein, bei den Diskussionen, wo beschreiben wurde, wie man um das "sagte soundso" herumnavigieren kann. Oder wie man es vermeiden kann, den Namen des Charakters zu verwenden. Zum Glueck ist man davon heutzutage wieder abgekommen. Das dauernede "der Blauaeugige" oder Ex-Merc oder "the smaller man" fand ich scheusslich. *g*
Ist eigentlich sehr gut gemacht, hier, aber fiel mir so ziemlich sofort auf.
Liegt vielleicht auch daran, dass ich frueher oefter beta gelesen habe, fuer "The Sentinel".



Edited Date: 2015-02-01 09:43 pm (UTC)

Date: 2015-02-01 09:46 pm (UTC)
From: [identity profile] siskiou.livejournal.com
Wie gesagt, es hat vielleicht was damit zu tun, dass man als Beta so die verschiedensten Sachen sieht, und in Diskussionen ueber Schreibstil landet.
Es fiel mir hier besonders auf, weil sie es "nie" verwendet.
Gibt es von ihr noch mehr stories?
Wuerde mich echt interessieren, zu sehen, ob sie es immer so macht.

Date: 2015-02-01 11:27 pm (UTC)
From: [identity profile] siskiou.livejournal.com
Danke fuer die Links!

Ihre anderen stories finde ich interessant geschrieben!

"S/he said" taucht in allen, in die ich reingeschaut habe, nicht auf.

Date: 2015-02-01 10:36 pm (UTC)
From: [identity profile] potztausend.livejournal.com
Mein lieber Schwan, Du hast Dir da jede Menge Arbeit gemacht, die Episode im Detail genau analysiert, was da fehlt, was unstimmig ist. Dein Posting ist richtig gut.

Und jetzt kommt das "aber": es interessiert mich überhaupt nicht, so eine Nacherzählung einer Episode zu lesen. Mir ist das nicht wichtig, ich nehme keinen Anteil daran, ob die Episode jetzt geschrieben besser ist als damals im Original.

Von daher: vielen Dank für das Posting, aber den Link werde ich nicht benutzen, sorry!

Date: 2015-02-03 10:08 pm (UTC)
From: [identity profile] potztausend.livejournal.com
Also es ist ohne System, welchen Link ich anklicke, den ersten oder erst den von Sonntag, mal so, mal so.

Ich finde das nicht schlimm, dass Dein Posting diesmal nichts für mich war, denn wir haben zwar eine gewisse Schnittmenge an stories, die wir alle mögen, aber sonst auch durchaus unterschiedlichen Geschmack.

Wenn Du ein death fic empfohlen hättest, dann gäbe es mit Sicherheit zwei Gruppen, von denen die eine Gruppe energisch abwehrt "Nicht mit mir!" *g*.

Von daher finde ich es gut, wenn wir eine Bandbreite an Empfehlungen für stories haben, so variantenreich wie möglich. Irgendjemand wird mit dem Posting immer erreicht. Und Du hast in jedem Fall Dein Bestes gegeben mit dem Posting - denn für den Geschmack anderer kannst Du nun wirklich nichts ;-)


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