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F_run

Hannah ist eine Story, die ich seit wohl 6 oder 7 Jahren mindestens 1x jährlich gelesen habe.
Sie ist vom Thema her und von dem Stilmittel der 'Ich-Erzählerin' eher ungewöhnlich.
Aber sie funktioniert, obwohl ich es eigentlich nicht so besonders mag, wenn aus der Sicht einer anderen Person erzählt wird. Das schafft zwar neue Einblicke, aber wenn eine Autorin nicht wirklich gut ist, kann es schnell langweilig werden, weil sich die Fanfiktion Leserin gar nicht so gerne in fremde Personen versetzen möchte.
Jedenfalls gilt das für mich so.
Aber diese Story hat genau die richtige Länge. Und ich mag Hannah.


Erzählt wird, wie gesagt, aus Hannahs Sicht, einer 60jährigen Psychologin. Sie ist einsam und sie langweilt sich, und deshalb stimmt sie überraschenderweise zu, als sie ein fremder Mann(Doyle) um einen sofortigen Termin bittet. Schnell ist sie fasziniert von ihm. Von ihm als Mensch/Mann, und dann sind seine Probleme so ganz anders, als alle, die ihr sonst tagein, tagaus von frustrierten Hausfrauen erzählt werden.

Nach Fugitive/Christina kann der CI5 Agent nicht mehr schlafen. Er macht sich Vorwürfe, weil er Bodie überhaupt in diese Situation gebracht hat, und er träumt ständig davon, daß er es nicht mehr rechtzeitig schafft, ihm den Sprengstoff vom Leib zu reißen.

Hannah begreift, was es für seine Arbeit bedeuten kann, wenn er weiter nicht schlafen kann.

Und sie begreift, was ihm Bodie bedeutet. Daß Bodie der einzige Mensch ist, der Doyles Einsamkeit durchdringen kann.
Diese Einsamkeit, das ist eine Sache, die sie und Doyle verbindet, und sie wünscht sich bald: " I find myself wishing I had a Bodie of my own."

Nun, da stimme ich ihr 100%ig zu. Und ich mag auch ihre stille Zurückhaltung, und ihre Ungeduld und ihren Sarkasmus und den Witz, der manchmal durchblitzt.

Sie kann Doyle helfen, gibt ihm einen 'Nachsorgetermin' und kann es kaum erwarten, ihn in einigen Wochen wieder sprechen zu können.

SF

Dieses nächste Treffen ist dann nach Slush Fund/Im Namen des Mörders.
Diesmal ist Doyle frustriert weil es so viele Tote gab und dann hat Bodie eine flapsige Bemerkung über das tote Mädchen gemacht, das Doyle mit in das Hotelzimmer genommen hatte.
Hannah übernimmt also Bodies Rolle des 'Kümmerers' und bringt den leicht verletzten Doyle in seine Wohnung, und dort kann sie hautnah erleben, wie ein Doyle in Aktion aussieht, als er denkt Fremde wären in seiner Wohnung.

Ich liebe solche Momente! Wenn aus normalen, netten, jungen Männern, die kaltblütig handelnden Profis werden, die sie sind.

Unnötig zu sagen, daß da Bodie in der Wohnung wartet.

Er spielt bei Hannah den Gastgeber, er bringt Ray Tabletten und Tee - er kümmert sich um ihn.
Und Hannah geht. Und sie weiß, dass solange Doyle seinen Bodie hat, alles in Ordnung sein wird.

Damit endet die Story unsentimental, aber für mich als Leserin absolut befriedigend!
That's the way it should be!  :-)

Ach so, IMO ist es bei dieser Story vollkommen egal, ob es sich hier um Slash handelt oder nicht.
Hannah vermutet nichts dergleichen, sonst hätte sie das mit reingebracht in ihre Erzählung!
Was sich hinter verschlossenen Türen bei Bodie und Doyle abspielt, bleibt der geneigten Leserin überlassen. ;-)

Ich hoffe, ihr hattet mit der Geschichte so viel Spaß wie ich!
Es gibt noch eine Fortsetzung. 'Hannah again'.

Schönen Sonntag!

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