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Titel: Eine bombensichere Angelegenheit (coda zu "The purging of C15")
Mitwirkende: Bodie/Doyle
Wortanzahl: 1038
Disclaimer: Ich war noch nicht mal geboren, als die Herren zum ersten Mal über den Fernsehbildschirm schlenderten.
Zusammenfassung: Lebensgefährliche Situationen sind nichts Neues für Bodie. Die Nachwirkungen sind diesmal trotzdem anders als sonst.
Warnungen/Anmerkungen: Ich habe exakt zwei Folgen dieser Serie gesehen, und vielleicht 10 FanFics gelesen. Diese Geschichte lies sich trotzdem nicht vermeiden. LOCKEN.

Für [livejournal.com profile] roven75 und [livejournal.com profile] milomaus





Williams, Matheson, und King sind tot, Cowley ist mit einem verstauchten Handgelenk davon gekommen, und jetzt da der Fall abgeschlossen ist, und die Verantwortlichen hinter Gittern sitzen, hat Bodie endlich Zeit und Muße darüber nachzudenken, wie nahe auch er daran war, in die Luft gejagt zu werden.

Doyle ist neben ihm auf dem Sofa eingeschlafen, sein wildgelocktes Haupt gefährlich nahe daran, auf Bodies Schulter zu sinken – und genau genommen hat Bodie keine Ahnung, was Doyle eigentlich in seiner Wohnung macht.

Aber Doyle hat ihm das Leben gerettet – nicht zum ersten Mal – und das mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit, die Bodie nachträglich die sehr viel geordneteren Haare zu Berge stehen lässt.

Warum keiner von ihnen auch nur daran gedacht hat, den Bombenspezialisten zu rufen ist … ihm nicht unbedingt ein Rätsel, zugegeben. Er vertraut Doyle. Aber sein Partner ist kein Spezialist für Bombenentschärfung. Sein Partner hat sich mit einem verdammten Schweizer Taschenmesser daran gemacht, ihm den Arsch zu retten.

Sein Partner, der sich in wunderbarster Sicherheit befand, ehe Bodie ihn zu sich in die Wohnung gerufen hat; und Doyle ist in die Wohnung gestürmt, die Waffe gezückt und sichtlich bereit, es mit Allem aufzunehmen, das Bodie an den Kragen wollte.

Selbst unter den gegebenen Umständen, den Finger am Zünder der Bombe und in akuter Lebensgefahr, konnte Bodie nicht anders, als ihn spöttisch anblinzeln. Denn Doyle in Aktion ist ein Anblick für Götter, jedes Mal aufs Neue. Allein seine Haare -

Doyle schnauft, sein Kopf sinkt endgültig auf Bodies Schulter, und das allgegenwärtige Haar kitzelt ihn an der Wange. Ehe Bodie weiß, was er tut, hat er den Hals gereckt und ihn auf die Stirn geküsst.

Einen Moment lang hält er entsetzt inne, sein ganzer Körper auf die brennende Hoffnung konzentriert, dass Doyle tief genug schläft, dass er nicht das Geringste von dieser hirnverbrannten Aktion mitbekommen hat.

Das Glück scheint auf seiner Seite zu sein. Doyle bleibt friedlich, schnauft lediglich ein weiteres Mal, und Bodie entlässt seinen angehaltenen Atem in einem erleichterten Seufzen.

Er kann in seinem Alter nicht plötzlich damit anfangen, seinen Partner zu küssen. Wo kämen sie denn da hin. Doyle mag sich eine Menge von ihm gefallen lassen, aber wenn es ums Küssen geht, zieht vermutlich selbst er die Grenze.

„Wofür war der?“ ertönt dann mit einem Mal Doyles schläfrige Stimme, und Bodie erstarrt am ganzen Körper. Wenn er Doyle jetzt erklärt, dass er ihn fürs Leben Retten geküsst hat -

Doyle hebt seinen Kopf von seiner Schulter, blinzelt ihn müde an, und in seinen Augen steht nicht einmal der Hauch einer Anklage. Offenbar ist Küssen auf die Stirn durchaus erlaubt. Unerwartet.

„Wofür war der?“ fragt Doyle ihn ein weiteres Mal mit ungewohnter Geduld, und Bodie kann das überhebliche Grinsen nicht zurückhalten. „Für heldenhaftes Verhalten in Ausübung deiner Pflicht.“

Doyle grunzt und fährt sich mit der Hand durchs Haar. „Dann hast du Einiges aufzuholen, was die Küsserei angeht, Sonnenschein.“

Diese Herausforderung kann Bodie unmöglich auf sich sitzen lassen. Er neigt sich zu Doyle hinüber, macht den Hals lang – und Doyle weicht ihm aus. Will ihm ausweichen. Ist unerwarteten Zuckungen unterworfen.

Bodie ist sich nicht völlig sicher, was genau Doyle da tut, aber es führt dazu, dass sein so wohlkalkulierter Kuss keineswegs ein weiteres Mal, wie angepeilt, Doyles Stirn trifft. Stattdessen trifft er seinen Mund.

Zum zweiten Mal an diesem Abend gerät Bodie ein kleinwenig in Panik. Aber Doyle stößt ihn nicht von sich, Doyles Lippen sind warm und nachgiebig unter seinen – und Doyle stößt ihn nicht von sich.

Bodie traut dieser Sache nicht. Er lehnt sich zurück, so langsam und vorsichtig, als sei Doyle eine der Bomben, die ihre weniger vom Glück begünstigten Kollegen auf dem Gewissen haben.

Doyle leckt sich die Lippen. Doyle leckt sich verdammt nochmal die Lippen. Seine Augen sind ruhig, warm und verständnisvoll … und Bodie hat plötzlich das Gefühl, keine Luft zu bekommen.

„Danke fürs Leben Retten“, sagt er heiser. Schimpft sich innerlich einen Idioten für selbst dieses kleinste Zeichen von Schwäche – dafür, dass er die Worte nicht einfach bei sich behalten konnte.

Doyle platziert seine rechte Hand am Kragen von Bodies Pullover – mit völliger Selbstverständlichkeit, gelassen, wie im Nachgedanken.

„Gern geschehen“, erwidert er ruhig – und dann zieht er, zieht Bodie an sich, hebt sein Gesicht zu ihm an.

Bodie küsst ihn, weil es schlicht nichts Anderes gibt, das er in dieser Situation tun könnte. Doyle hat sich verdammt noch mal über die Lippen geleckt.

Diesmal sind sie offen, Doyles Lippen, offen und warm und unerwartet weich. Sie teilen sich unter seinen, geben bereitwillig nach, als Bodie seine Zunge darüber streichen lässt.

Er hatte nicht halb so viel Angst, als er seinen Zeigefinger am Zünder der Bombe hatte.

Und dann küssen sie sich – küssen sich richtig, ohne Zurückhaltung oder falsche Scham, ohne auch nur einen Hauch von Rücksichtnahme – und Bodie weiß nicht länger, was Angst eigentlich ist.

Ray küsst wie ein verdammter Selbstmordattentäter, ohne Rücksicht auf Verluste, wild und ungehemmt, und so schrecklich gierig, dass es Bodie die Luft aus den Lungen presst.

Er gibt nach, als Ray sich nach hinten lehnt und ihn über sich zieht, gibt nach, vergräbt seine linke Hand in Rays lächerlichem Haar. In Bodies Magengegend breitet sich ein Gefühl der Zufriedenheit aus, als habe er das schon immer tun wollen – Ray Doyle in die Haare greifen.

Doyle lutscht an seiner Zunge. Das sollte ihn beschäftigen. Dass Doyle an seiner Zunge lutscht. Nicht Doyles verdammte Haare.

Bodie grollt leise und packt ganz unwillkürlich fester zu – und Ray entzieht sich seinen Lippen mit einem leisen Knurren und einem feuchten, schmatzenden Laut.

Bodie lässt augenblicklich seine Haare los, macht sich mit einem Ruck gerade und muss sich schwer zusammenreißen, sich nicht mit dem Handrücken über den Mund zu wischen.

Ray bleibt, wo er ist, blickt unter halb geschlossenen Lidern zu ihm auf – und Bodie flucht und beugt sich wieder über ihn. Rays Augen lachen ihn aus. Bodie fühlt sich persönlich angegriffen.

„Lach nicht, Sonnenschein“, verlangt er barsch. „Ich habe Einiges nachzuholen.“

Ray nickt und packt ihn wieder am Kragen seines Pullovers. „Das hast du“, bestätigt er, und zieht Bodie zu sich hinab. „Das hast du durchaus.“

Seine verdammten Haare hängen ihm in die Stirn. Bodie streicht sie ungeduldig beiseite, ehe er sich daran macht, seinem Partner das unerträglich selbstzufriedene Grinsen wegzuküssen.



Date: 2012-08-30 01:01 pm (UTC)
From: [identity profile] belare.livejournal.com
Nein, ich meinte wie im Facebook. Mir gefiel die Sache mit der Sendung mit der Maus einfach. :)

Date: 2012-08-30 01:04 pm (UTC)
From: [identity profile] firlefanzine.livejournal.com
Ich kenne FB kaum...

Freut mich! ;-)

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