http://bodiesgirl37.livejournal.com/ ([identity profile] bodiesgirl37.livejournal.com) wrote in [community profile] doppelleben_ci52011-08-12 02:38 pm
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Neue Story "Ein tierisches Wochenende"

Die Idee dazu kam mir, als wir im Urlaub selbst einen Wildpark besuchten. Ich konnte mir die Jungs sehr gut in diesem Umfeld vorstellen ;o)

Titel: Ein tierisches Wochenende
Autor: Bodiesgirl
Genre: Gen
Warnung: keine nötig



Die Figuren aus der TV-Serie „Die Profis“ gehören nicht der Autorin der Geschichte. Diese Fanfiction wurde zu meinem eigenen Vergnügen und dem gewogener Leser und Leserinnen geschrieben.

Ein tierisches Wochenende

„Endlich Wochenende!“
Bodie warf Doyle einen verschmitzten Blick von der Seite zu, während er seinen Capri vor dessen Wohnung einparkte. „Welchen Pub werden wir unsicher machen? Das wird ein Spaß...“
Doyle grinste ihn an, schüttelte aber dabei gleichzeitig bedauernd seinen Kopf.
„Diesmal nicht, Bodie! Lucy, meine neue Freundin, hat mich darum gebeten, dass ich mich an ihrem Arbeitsplatz, einem kleinen privaten Zoo, etwas genauer umsehe.“
Bodie sah seinen Partner ungläubig an und zog demonstrativ die Augenbrauen hoch, um sein Missfallen zu bekunden. „Du verbringst deine Freizeit also lieber mit irgendwelchen Viechern als mit mir...?! Ich glaube es nicht!“
Doyle grinste und schlug Bodie aufmunternd auf die Schulter. „Nimm es nicht so schwer, Mate! Und außerdem könnte ich dort deine Hilfe gebrauchen...“

Bodie warf einen langen neugierigen Blick zu seinem Partner hinüber. „Worum geht es genau?“, hakte er interessiert nach. Doyle zuckte mit den Schultern. „Viel weiß ich auch noch nicht. Es wurden in den letzten Nächten mehrfach Tiere gestohlen und ich soll Wache schieben. Mit dir zusammen wäre das natürlich nicht so langweilig...“
Bodie grinste. „Klar komme ich mit. Dich kann man doch nicht allein lassen und ohne mich kommst du ja sowieso nicht zurecht.“ Geflissentlich ignorierte er dabei Doyles protestierenden Blick. „Ich kann nur hoffen, die Viecher bleiben weit weg von mir, denn ich kann mit Tieren überhaupt nichts anfangen. Außer gut durchgebraten auf meinem Teller...“


*****


Am nächsten Morgen parkte der goldene Capri auf dem kleinen Waldparkplatz des Wildparks ein und Bodie und Doyle blinzelten ins gleißende Sonnenlicht.
„Verdammt warm!“ Bodie zog seine Lederjacke aus, warf sie auf den Beifahrersitz und wandte sich zum Gehen.
„Hey, Bodie!“
Er drehte sich nochmals um und sah, dass Doyle gerade das Holster mit Waffe und sein R/T im Kofferraum verstaute. Auf Bodies fragenden Blick hin zuckte er mit den Schultern. „Keine Waffen und kein Funk. Wir sind inkognito hier.“
„Das auch noch...“ Auch wenn es ihm nicht gefiel, so legte Bodie alles ab und gemeinsam gingen sie die paar Meter bis zum Haupteingang, wo die beiden bereits von einer jungen, blonden Frau mit keckem Pferdeschwanz und in Arbeitssachen erwartet wurden.
„Hallo, Ray!“ Stürmisch umarmte sie ihn und warf einen fragenden Blick auf den Mann an seiner Seite. Doyle stellte die beiden einander vor und zu dritt gingen sie durch das Haupttor hinein auf das weitläufige Gelände.
„Mein Chef will euch sehen, ich bringe euch gleich zu ihm. Aber erst müsst ihr euch umziehen und danach zeige ich euch alles hier. Es wird euch gefallen, wir haben so viele wunderbare und seltene Tiere.“
Bodie verdrehte hinter Lucys Rücken die Augen und schnitt eine Grimasse. Das Viehzeug hier würde ihn in Ruhe lassen, dafür würde er schon sorgen. Aber vielleicht hatte Lucy ja noch ein paar hübsche Kolleginnen. Das würde seine Laune und auch seine Motivation erheblich steigern...

Lucy steuerte auf eine Baracke zu und die beiden Agenten folgten ihr. Drinnen drückte sie den beiden zwei Arbeitsoveralls in die Arme und stellte ihnen je ein paar Gummistiefel vor die Füße. Doyle ignorierte grinsend Bodies düstere Blicke und wandte sich Lucy zu. „Muss das wirklich sein?“
Lucy nickte mit dem Kopf. „Der Direktor will es so. Du bist als der neue Stallbursche angekündigt.“ Und mit einem Blick auf Bodie fügte sie hinzu. „Und nun seid ihr eben zwei von der Sorte, was aber kein Problem sein dürfte, denn Arbeit ist genug da.“

Zehn Minuten später sahen sich die beiden Agenten Mr. Robbins gegenüber, einer imposanten Erscheinung, der sich als der Direktor dieses Zoos vorstellte. Er berichtete ihnen, dass in den vergangenen zwei Nächten jeweils Tiere aus den Gehegen gestohlen worden waren. Vorletzte Nacht ein wertvolles Kamerunschaf und vergangene Nacht eine kleine Heidschnucke einer seltenen Art. Mr. Robbins, der Bodie und Doyle hinter seinem Schreibtisch gegenüber saß, sah die beiden nachdenklich an. „Es waren ganz besondere, prämierte Tiere. Mit beiden haben wir bereits mehrfach an Meisterschaften teilgenommen und Preise errungen. Nächste Woche findet die diesjährige Meisterschaft wieder statt. Und nun kommen uns unsere Tiere, mit denen wir teilnehmen wollten, abhanden.“
Bodie zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. „Ein merkwürdiger Zufall, wenn Sie mich fragen.“
Mr. Robbins lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah die beiden Männer vor ihm abschätzend an. „Ich glaube ebenfalls nicht an einen Zufall. Und ich denke, dass die Konkurrenz ihre Finger mit im Spiel hat. Aber ich kann es nicht beweisen. Wissen Sie, es besteht bei den Meisterschaften eine große Konkurrenz zwischen den Teilnehmern. Jedenfalls bin ich dankbar, dass Sie hier sind. Ich hoffe, Sie können etwas Licht ins Dunkel bringen.“
Doyle nickte ihm freundlich zu. „Wir werden tun was wir können. Doch dazu ist es nötig, dass wir genaueste Informationen über das Gelände erhalten. Wir benötigen die Baupläne und den Grundriss des gesamten Grundstücks.“
„Natürlich. Außerdem lasse ich es mir nicht nehmen, Sie persönlich herumzuführen und Ihnen alles zu zeigen.“

Der Direktor führte Bodie und Doyle durch das weitläufige Gelände und zeigte ihnen die zahlreichen Stallungen und großzügig eingezäunten Gehege. Die beiden Agenten verständigten sich ohne Worte mit ihren Augen. Es würde nicht einfach werden mit der Überwachung, zu viele freie Flächen und zudem noch zum größten Teil bewaldet. Sie bogen soeben um die nächste Ecke, als ihnen ein Mann mit einem großen Schäferhund gegenübertrat. Der Hund fletschte die
Zähne und knurrte sie drohend an. Sie blieben wie angewurzelt stehen, doch Robbins gab ihnen ein Zeichen, dass sie sich entspannen könnten. „Der Hund ist harmlos, nur bei Fremden anfangs etwas misstrauisch. Außerdem ist er sehr gut abgerichtet und hört auf das Wort seines Besitzers. Paul, das sind unsere beiden neuen Stallburschen. Und dies ist mein stellvertretender Direktor, Paul Smith.“
Dieser schüttelte ihnen freundlich die Hand und wünschte ihnen für ihren ersten Arbeitstag alles Gute. Bodie, der den Schäferhund nicht aus den Augen gelassen hatte, war froh, als die beiden, Herrchen mitsamt Hund, wieder verschwunden waren. Irgendetwas gefiel ihm an diesem Mann nicht. Er konnte nicht einmal genau sagen, was es war. Sein Instinkt warnte ihn und der hatte ihn noch nie im Stich gelassen...

Robbins blieb mit ihnen vor dem eingezäunten Gelände der Schafe und Ziegen stehen. Er wies auf die naturbelassende Holzhütte in der Mitte des Geheges.
“Ich überlasse Sie jetzt Lucys Obhut, sie wird Ihnen sagen, was arbeitstechnisch zu tun ist. Zur Ablenkung sozusagen...“, beeilte er sich noch hinzuzusetzen als er Bodies Blick sah und machte sich schnell davon. Doyle grinste und klopfte seinem Partner auf die Schulter.
„Jetzt stell' dich bloß nicht so an, eine Mistgabel ist kein Todesurteil...“
Sie traten ein und setzten sich zu Lucy, die angestrengt versuchte, einem kleinen Zicklein die Milchflasche ins Mäulchen zu schieben. Bodie rümpfte die Nase und stieß Doyle an.
„Mate, hat dein Deo versagt? Hier riecht es etwas...“
Die Antwort war wiederum ein Stoß in Bodies Seite, den er grinsend zur Kenntnis nahm. Lucys Bemühen, dem Jungtier die Milch einzuflößen, zeigte keinen Erfolg. Kurzentschlossen stand sie auf, drückte Doyle das Fläschchen in die Hand und legte Bodie das kleine Bündel auf seinen Schoß. „Ich bin gleich wieder da, ich hole eine Flasche mit anderem Nuckel“.
Weg war sie und ließ einen feixenden Doyle und einen überrascht und etwas hilflos drein blickenden Bodie zurück. „Was...was soll ich denn damit?“
„Wie wäre es denn hiermit“, grinste Doyle und drückte ihm die Milchflasche in die Hand. „Versuche du es doch einfach mal...“
Eher widerwillig griff Bodie danach und hielt sie dem Zicklein an sein Mäulchen. Und was niemand für möglich gehalten hätte – es trank! In genießerischen Zügen schlapperte es die Flasche leer und als nichts mehr übrig war, schnupperte es in aller Ausführlichkeit an Bodie, der einen unbeholfenen Blick zu seinem Partner hinüberwarf. „Kannst du jetzt nicht...?“
„Lass mal, sie mag dich...“, erwiderte Doyle grinsend und wies auf das Tier, welches nun zu allem Überfluss auch noch damit angefangen hatte, Bodies Hand abzulecken.
Lucy trat mit der neuen Flasche überrascht näher und zwinkerte Bodie zu.
„Du hast offenbar ein Händchen für Tiere, gratuliere!“
Bodie zuckte hilflos mit den Schultern und Doyle, der seine Erheiterung kaum noch verbergen konnte, wandte sich leise glucksend ab.
„Ich freue mich, dass du deinen Spaß hast, Mate!“ Entschlossen stellte Bodie das Zicklein auf dessen eigene Beine und erhob sich. Das konnte ja heiter werden...

*****

Bodie fluchte innerlich. Seit zwei Stunden harkten sie nun schon den Mist im Gehege zusammen und es war immer noch kein Ende in Sicht. Worauf hatte er sich hier nur eingelassen, er hatte sich sein Wochenende wirklich anders vorgestellt. Und dann auch noch diese nervige kleine Ziege, die nicht von seiner Seite wich...
Er tastete mit den Augen konzentriert die Umgebung ab, ohne dabei seine Arbeit zu unterbrechen. Das umliegende Gelände war schwierig einzusehen durch die bewaldeten Flächen. Und doch – Bodie fielen zwei Schatten auf, die sich zwischen den Bäumen abzeichneten. Es schien, als würden zwei Gestalten durchs Dickicht schleichen. Schnell warf er seine Mistgabel zur Seite und begann in die entsprechende Richtung zu sprinten, bis...bis ein jähes Geschrei ihn stoppte und er sich überrascht umdrehte. Verdammt, das konnte doch wohl nicht wahr sein! Dieses kleine Zicklein lief schon wieder hinter ihm her und schrie jämmerlich dabei. Ratlos blieb Bodie stehen und sah hilflos auf das kleine Tier hinunter, das sich an seine Beine schmiegte und ihn offenbar nicht gehen lassen wollte. Auch Doyle war inzwischen näher gekommen und konnte sich ein Grinsen angesichts dieser Idylle nicht verkneifen.
„Lass mal, bleib mal lieber bei deinem Nachwuchs und gehe deinen Mutterpflichten nach. Ich übernehme das...“ Mit diesen Worten rannte Doyle davon, einen zähneknirschenden und grimmig drein blickenden Bodie zurücklassend...

*****


Bodie stöhnte leise auf als die zarte Frauenhand unter seinen Rolli schlüpfte und sanft seine nackte Haut erkundete. Sie fuhr über seine festen Muskeln und begann dann damit, seinen Gürtel zu öffnen. Bodies Phantasie schlug Purzelbäume und er malte sich aus, was gleich passieren würde. Atemlos spürte er die heftige Erregung, die in ihm brannte, und dass seine Männlichkeit hart und bereit auf mehr wartete. Bodie schloss seine Augen und spürte genießerisch die Küsse dieser wunderschönen Frau, die erst seinen Hals und dann sein Gesicht bedeckten. Und danach begann sie ihm voller Hingabe über sein Gesicht zu lecken.
Moment...sie leckte ihm übers Gesicht? Irgendetwas lief hier aber gerade ganz und gar schief in seinem heißen Traum...

Bodie war schlagartig wach und öffnete seine Augen. Er sah sich zwei großen braunen Augen gegenüber, die ihn genau musterten. Und einem Schnurrbart, der ihn zart an seiner Nase kitzelte sowie einer rosa Zunge, die gerade genüsslich über seine Wange schleckte...?!
Jäh zuckte er zurück und es dauerte nur eine Sekunde, schon saß Bodie kerzengerade und hatte das kleine Tier von sich geschoben, welches sich jedoch nicht davon abhalten ließ, unter leisen Klagelauten wieder zu versuchen auf seinen Schoß zu klettern. Wieder und wieder, bis er schließlich aufgab und es geschehen ließ. Doyle saß nur stumm daneben und hütete sich einen Kommentar darüber abzugeben, doch sein Gesicht sprach Bände. Bodie fuhr ihn an: „Verflucht, jetzt nimm endlich das dämliche Grinsen aus deinem Gesicht!“

In diesem Moment hörten sie es beide. Schritte - die hier nichts zu suchen hatten. Denn immerhin war es bereits mitten in der Nacht und sie hatten sich im Haus der Ziegen im Gehege versteckt. Die Spur am Nachmittag hatte sich als falsch herausgestellt, denn es war nur ein Liebespaar gewesen, welches Doyle zwischen den Bäumen aufgespürt hatte. Sie waren also auf eine brauchbare Spur angewiesen...Bodie setzte vorsichtig das Zicklein zu Boden und sah es bittend an. „Sei bitte leise!“, flehte er innerlich und streichelte dabei etwas unbeholfen, aber sanft über dessen weiches Fell. Und als ob das Tier ihn verstanden hätte, leckte es noch ein letztes Mal über seine Hand und kuschelte sich dann zum Schlafen auf das Heu zusammen.

Bodie atmete erleichtert auf und gemeinsam mit Doyle schlich er hinaus. Es war stockfinster draußen und nur einige wenige Umrisse waren durch das dürftige Mondlicht zu erkennen. Auch Bodie und Doyle waren ganz in Schwarz gekleidet, um so unauffällig wie möglich zu erscheinen.
Lautlos verständigten sich die beiden Agenten mit Handzeichen, in welche Richtung sie den Eindringling einkreisen würden. Doyle schlich sich im Schutz der Bäume voran, während Bodie die Rückseite des Geländes absicherte. Die Entfernung zwischen ihnen verringerte sich zusehends und Bodie musste besorgt feststellen, dass er seinen Partner bereits aus den Augen verloren hatte. Verdammt, warum hatten sie nur ihre Waffen im Auto gelassen?!

Doyle schlich geräuschlos durch das Dickicht und versuchte mit den Augen die Dunkelheit zu durchdringen. Nichts zu sehen oder zu hören – außer vom Wind rauschende Bäume und raschelnde Blätter...
Doch plötzlich knackte es leise hinter ihm und er fuhr blitzschnell herum, als sich auch schon eine große vermummte Gestalt auf ihn warf. Die beiden fielen zu Boden und der Angreifer kassierte sofort einige gezielte Schläge von Doyle ein. Offenbar war dieser auf solche Gegenwehr nicht gefasst gewesen, denn panisch sprang er auf und rannte überstürzt davon, verfolgt von Doyle, der ihm mit jedem Schritt näher kam. Beide waren mittlerweile am Gehege der Antilopen angekommen und der Eindringling setzte zu einem großen Sprung über den umliegenden Wassergraben an. Doyle aber stürzte sich von hinten mit einem Hechtsprung auf ihn, so dass beide ineinander verknäult ins Wasser fielen. Prustend kamen sie wieder hoch an die Wasseroberfläche. Doyle zog den Anderen an sich heran und verpasste ihm einen festen Kinnhaken, so dass dieser getroffen in sich zusammen sackte. Jedoch nur für einen kurzen Moment, dann hatte er sich wieder gefangen und nahm Doyle von hinten in den Schwitzkasten. Ein heftiger Kampf zwischen den beiden Männern entbrannte...

Bodie hatte sich unterdessen von der anderen Seite her genähert und bemerkte die beiden Männer im Wasser, die sich einen harten Schlagabtausch lieferten. Doch in der Dunkelheit konnte er keine Einzelheiten erkennen und so sprintete er die letzten Meter um dann grinsend vor dem Wassergraben stehen zu bleiben. „Brauchst du etwa Hilfe, Mate?“
Allerdings dachte Bodie überhaupt nicht daran seinem Partner zu helfen, denn er hatte auf den ersten Blick erkannt, dass Doyle die Lage völlig im Griff hatte. Entspannt setzte er sich ins Gras und wartete, bis Doyle aus dem Wasser stieg, den anderen Typen hinter sich her zerrend. Bodie sprang auf und zog diesem die schwarze Maske vom Kopf. „Dann wollen wir doch mal sehen, wen du hier vermöbelt hast, Sunshine!“
Die beiden Agenten wechselten einen überraschten Blick – denn vor ihnen stand der stellvertretende Direktor. Bodie packte ihn und stieß ihn unsanft vor die Brust.
„Warum?“ Nur dieses eine Wort kam über seine Lippen, dabei Smith unter finster zusammen gezogenen Augenbrauen grimmig anblickend.
Smith sah die beiden geringschätzig an und vesuchte sich aus Bodies festem Griff zu lösen.
„Ah, die neuen Stallburschen! Eine Unverschämtheit...das werdet ihr bereuen!“
Doyle winkte ab. „Natürlich. Sagen Sie uns lieber, was Sie hier mitten in der Nacht auf dem Gelände zu suchen haben!“
Unwirsch starrte Smith Bodie an. „Jetzt lassen Sie mich endlich los!“
Stöhnend strich er sich über seine linke Gesichtshälfte, an der sich Dank Doyle bereits ein blaues Veilchen auszubilden begann.
„Ich stand auf Beobachtungsposten und wollte die Diebe stellen. Nur deshalb habe ich Sie angegriffen, weil ich Sie für den Viehdieb hielt“, rechtfertigte er sich.
„Ja, sicher! Für wie dumm halten Sie uns eigentlich?!“ Bodie starrte sein Gegenüber mit solch einem drohenden Blick an, dass Smith unwillkürlich einen Schritt zurück wich. „Und für diese 'Beobachtung' war die dunkle Maske natürlich zwingend notwendig...“, setzte Bodie höhnisch hinzu und es war ihm anzusehen, dass er ihm kein einziges Wort glaubte.
Smith wollte soeben etwas darauf erwidern, als die Aufmerksamkeit aller drei Männer abgelenkt wurde. Ein schriller Ton zerriss die dunkle Stille, es klang wie das Schreien eines Tieres, welches sich in höchster Not befand.
Smith warf einen alarmierten Blick zu den beiden Agenten hinüber. „Das kam von den Wildgemsen. Kommen Sie schnell!“

Zu dritt liefen sie los und verbargen sich im Dickicht des anliegenden Gemsen-Geheges. Von dort hatten sie einen freien Blick auf das Geschehen vor ihren Augen. Ein dunkler Kleintransporter parkte vor dem Gehege und zwei Männer versuchten gerade, eine widerspenstige Gemse in das Auto zu befördern. Das Tier sträubte sich allerdings nach Kräften und die Kerle waren so damit beschäftigt, dass die drei Beobachter in ihrem Versteck die Chance sahen einzugreifen. Sie brachen unvermittelt aus dem Dickicht aus und überrumpelten so die völlig überraschten Männer.
Smith sah die beiden fassungslos an. „Miller und Cameron. Ich kann es nicht glauben!“ Erschüttert wandte er sich an Bodie und Doyle. „Die beiden gehören zu unserem Personal. Niemals hätte ich gedacht...“ Angewidert ließ er den Satz unvollendet und starrte seine Angestellten böse an, die verstockt vor ihnen standen und keine Regung zeigten.

„Wir sollten sie hier in die Baracke sperren und dann über das Büro des Direktors die Polizei rufen.“ Bodie und Doyle schoben die Männer durch die Tür und begannen damit sie an zwei Stühle zu fesseln...als sie ein tiefes Knurren hinter sich vernahmen. Beide blickten sich um und Bodie fand sich Auge in Auge mit Smiths Schäferhund wieder. Dessen drohendes Knurren und die angespannte Haltung des Tieres machten weitere Erklärungen überflüssig – offenbar mochte es einfach keine Fremden. Bodie richtete sich langsam auf, ohne seinen Blick von dem Hund zu lassen. „Smith, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt um Ihrem Wauwau zu sagen, dass wir zu den Guten gehören...“
Smith ließ sich Zeit mit der Antwort. „Tja, aber ICH leider nicht...“, fing er höhnisch an zu lachen. Bodies Miene gefror zu Eis und er warf seinem Partner einen *ich habe es doch gewusst* Blick zu.
„Und jetzt machen Sie die beiden wieder los!“
Widerwillig folgten die beiden Agenten der Aufforderung, dabei immer im Visier des aufmerksamen Hundes. Doyle warf Smith einen verständnislosen Blick zu. „Warum? Ging es um Geld?“
„Geld?“ Smith schnaubte höhnisch. „Nein, Geld ist mir nicht wichtig. Anerkennung, Ansehen, Macht – das sind meine Ziele! Ich will nicht mehr die ewige Nummer Zwei sein. Mir steht der Posten des Direktors zu! Und wenn Robbins als verantwortlicher Direktor durch die Diebstähle in Misskredit gerät, dann muss er die Konsequenzen ziehen und gehen. Und dann werde ich Direktor sein...“
Smiths Augen funkelten irre und ruhten selbstgefällig auf Bodie und Doyle.
„Warum habt ihr euch nur eingemischt...ihr seid ein Störfaktor in meinem Plan. Ihr kommt jetzt mit mir und ich rate euch, keine Spielchen zu treiben. Mein Hund King hört bedingungslos auf jedes meiner Worte und er würde euch ohne zu zögern in der Luft zerreißen, wenn ich ihm das befehle.“

Smith zwang die beiden Agenten vor sich her zu gehen, kreuz und quer durch das Gelände, so dass sie bald die Orientierung verloren hatten und nicht mehr wussten, wo sie sich genau befanden. Und die vorherrschende Dunkelheit machte es auch nicht gerade einfacher sich zu orientieren. Schließlich schienen sie am Ziel angekommen zu sein, denn sie blieben vor einem hohen Gitter stehen, in das eine Tür eingelassen war. Smith zog einen Schlüssel aus der Hosentasche und öffnete die Tür. Mit einer einladenden Handbewegung wies er darauf. „Ich bitte einzutreten – und viel Spaß...“
Bodie und Doyle blieb nichts anderes übrig mit dem Zähne fletschenden King im Rücken und so traten sie ein. Hinter sich hörten sie das Quietschen des sich umdrehenden Schlüssels und Smiths sich entfernende Schritte.
Bodie griff nach Doyles Arm. „Ich bezweifle, dass wir hier Spaß haben werden. Findest du nicht auch, dass es hier etwas...streng...riecht?“
„Ja, und ich möchte eigentlich lieber gar nicht wissen warum. Wir sollten hier so schnell wie möglich verschwinden.“
Die beiden waren den schmalen Gang voran gegangen und fanden sich nun auf einem freien Gelände wieder. Was sie mühsam in der Dunkelheit erkennen konnten, waren bergige Felsen, begrünte Freiflächen und...ein paar sauber abgenagte weiße Knochen, über die Doyle soeben gestolpert war...
„Verdammt, Ray, als Snack zur Nacht bin ich mir wirklich zu schade. Sag' mir, dass wir hier nicht bei den Bären zu Besuch sind...!“
Doyle, der soeben ein kleines Infoschild mühsam entziffert hatte, warf seinem Partner einen alarmierten Blick zu. „Nein, aber bei den Wölfen. Bloß weg hier!“
„Nur zu gern, Mate – aber wohin?!“
Doyle blinzelte in die Dunkelheit. „Und wenn wir über die Felsen auf die andere Seite klettern...“
„Du weißt aber nicht, was uns dort erwartet“, gab Bodie zu bedenken. „Das letzte Lauftraining bei Macklin ist auch schon eine Weile her. Was glaubst du, wer schneller sein wird, die Wölfe oder wir?!“
„Okay, hast ja Recht. Welche Möglichkeiten haben wir noch?“
Bodie kramte in seiner Hosentasche und zog einen Dietrich hervor. „Meinen kleinen Freund hier habe ich immer dabei. Ich könnte versuchen das Türschloss zu knacken.“
„Dann los! Und beeile dich, die Wölfe werden uns schon gewittert haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis...“
Bodie unterbrach ihn. „Ist gut, Ray, jetzt setze mich bloß nicht unter Druck!“
Er hantierte an dem Schloss herum, während Doyle ihm angespannt den Rücken frei hielt. „Bodie, da vorn hat sich etwas bewegt! Es könnten drei oder vier Tiere sein. Ich will dich wirklich nicht drängen, aber...“
Bodie standen die Schweißperlen auf der Stirn. „Ich habe es gleich! Nur noch einen Moment...“
Am Ende des Ganges tauchten bereits die Silhouetten der Wölfe auf und Doyle griff nach dem erstbesten Ast, den er finden konnte. Gleich würden sie bei ihnen sein...Er stellte sich den drei knurrenden Wölfen mit lautem wütenden Geschrei entgegen und schwang seinen Ast wie eine Waffe. „JETZT wäre ein guter Zeitpunkt...“
In diesem Moment schwang quietschend die Tür auf und Bodie beeilte sich Doyle hinter ihm her auf die rettende andere Seite zu ziehen und die Tür hinter ihnen zuzuschlagen. Die Wölfe sprangen wie rasend und wütend ob ihrer entgangenen Nachtmahlzeit gegen das Gitter.
„Uff...das war knapp...“
Doyle klopfte erleichtert seinem Partner auf die Schulter. „Bodie, du bist einfach der Beste...“ Dieser hatte seine gute Laune bereits wieder gefunden und grinste ihn spitzbübisch an. „Kannst du das Cowley auch klar machen? Dann wäre vielleicht mal wieder eine Gehaltserhöhung drin...“


*****

„Vielen Dank, meine Herren. Ich stehe wirklich tief in Ihrer Schuld.“
Robbins lächelte Bodie und Doyle zu, die es sich vor seinem Schreibtisch bequem gemacht hatten.
Bodie winkte lässig ab. „Alles halb so wild...“
„Nein, kein Grund für falsche Bescheidenheit. Ich konnte es kaum glauben, als Sie mich gestern Nacht aus dem Bett klingelten. Und Paul – niemals hätte ich ihm eine solche kriminelle Energie zugetraut. Dass er Sie tatsächlich bei den Wölfen eingeschlossen und damit Ihren Tod in Kauf genommen hätte...“
Robbins schüttelte immer noch fassungslos seinen Kopf.
Doyle übernahm das Wort. „Dank meines Partners ist ja alles noch einmal gut gegangen und wir mussten nicht als Wolfsfutter enden. Und danach war alles nur noch ein Kinderspiel. Wir holten unsere Waffen aus meinem Auto und forderten Verstärkung an. So konnten wir Smith und seine beiden Handlanger ohne Probleme festnehmen.“

Der Direktor bedankte sich nochmals herzlich für die Aufklärung und die beiden Agenten verabschiedeten sich. Sie waren gerade zur Tür hinaus, als Robbins ihnen hinterher stürzte.
„Mr. Bodie! Fast hätte ich es vergessen. Natürlich habe ich Ihrem Wunsch entsprochen.“ Mit diesen Worten drückte er ihm einen Briefumschlag in die Hand und verabschiedete sich nun endgültig von den beiden. Bodie zog das Schreiben heraus und überflog es hastig, doch als er es wieder in den Umschlag zurückstecken wollte, segelte es auf die Erde. Doyle war schneller, hob es auf und warf einen Blick darauf. Ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, welches gar nicht mehr enden wollte. Auf dem Papier wurde Bodie eine persönliche Patenschaft bestätigt, die er für das kleine Zicklein übernommen hatte. Ja, so war er, sein Freund und Partner, markierte immer den harten Kerl und hatte doch so einen weichen Kern...
Doyle öffnete schon den Mund um einen Kommentar abzugeben, doch Bodie stoppte ihn mit einem Blick. „SAG JETZT NICHTS, SUNSHINE!“

Geschrieben von Bodiesgirl im August 2011

[identity profile] bodiecuddle.livejournal.com 2011-08-12 03:03 pm (UTC)(link)
Klasse wie immer. Und ich liebe Bodies Traum!!!!

[identity profile] firlefanzine.livejournal.com 2011-08-13 10:50 am (UTC)(link)
Ich habe mir Deine Story heute Nacht mal zu Gemüte geführt. Und es hat Spaß gemacht. Du hast eine Menge guter Einfälle untergebracht.

Und Bodie ist richtig schön getroffen. "...denn ich kann mit Tieren überhaupt nichts anfangen. *g*
Das sind die Leute, die von Tieren am meisten geliebt werden - und sie dann sogar adoptieren... ;-)

Allerdings - haben Ziegen einen Schnurrbart? ;-)


P.S.: Hat ja prima geklappt mir dem LJ-cut!
Edited 2011-08-13 10:52 (UTC)

[identity profile] firlefanzine.livejournal.com 2011-08-15 07:09 pm (UTC)(link)
Ich glaube man kann sagen, daß Ziegen einen Ziegenbart haben (die Männer zumindest). :-)

[identity profile] roven75.livejournal.com 2011-08-13 09:59 pm (UTC)(link)
Ich fand die Geschichte auch sehr unterhaltsam. Der Plot war mir in diesem Fall nicht so wichtig, sondern eher, wie B&D die Situation meistern.
Bodies Reaktionen auf das "Viehzeug"- übrigens immer wieder ein tolles Wort - ist klasse. Kann man sich richtig schön vorstellen. Und die "nervige kleine Ziege" ist genial, ebenso wie Bodies Traum *g*

Die Wölfe wären wahrscheinlich eher weggerannt, aber wer weiß, wenn sie sich bedroht fühlen... auf jeden Fall war es spannend! :)

[identity profile] potztausend.livejournal.com 2011-08-14 12:21 pm (UTC)(link)
Über die Wölfe habe ich auch nachgedacht, Roven - ich meine, ich hätte mal im TV mitbekommen, dass sie eher als scheu gelten. Ohne, dass ich da richtig drüber Bescheid weiß *g*.

[identity profile] firlefanzine.livejournal.com 2011-08-14 12:58 pm (UTC)(link)
Na ja, ich kann die Wölfe schon verstehen! - ich finde ja Bodie auch zum Anknabbern verführerisch... ;-)

[identity profile] potztausend.livejournal.com 2011-08-14 12:24 pm (UTC)(link)
Ach, ich kopiere einfach meinen Kommentar hier auch mal rein, den ich auf Deiner Seite abgegeben habe:

Ich hab's gelesen, obwohl es gen ist *g*. Interessante Idee, und ein paar wirklich gute Lacher - "eine Mistgabel ist kein Todesurteil", "und ohne mich kommst du ja sowieso nicht zurecht", und die Geschichte mit dem Ziegenkind ist einfach absolut klasse - ich hab Bodie direkt vor Augen, wie er nicht will, sich sperrt, und das Vieh so anhänglich ist. Sehr plastisch geschildert. Und ein schöner Schlusssatz *g*.

Es gibt übrigens eine englische Geschichte, die das Thema "Bodie ist in Wirklichkeit ein guter, sanfter Mensch" auf die Spitze treibt: da findet Doyle nach einer Durchsuchung von Bodies Wohnung mehrere Patenschaften für afrikanische Kinder, eine Mitgliedschaft bei Greenpeace und einem Verein gegen Gewalt gegen Frauen, und noch andere engagierte Dinge ;-). Weiß aber den Titel nicht mehr.
ext_137604: (Default)

[identity profile] smirra.livejournal.com 2011-08-14 10:01 pm (UTC)(link)
Es gibt eine von myrebelcat glaube ich da hat er auch eine Patenschaft. Ist aber nicht ganz so vielseitig engagiert wie hier.
Ich nehme mir die nächsten Tage Zeit die story zu lesen.
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[identity profile] smirra.livejournal.com 2011-08-20 06:58 pm (UTC)(link)
Ich finde Du hast einen schönen Sinn für die heitere Seite der Jungs so wie einige Epesoden ja auch Situationskomik enthalten. Das hast Du hier besonders schön umgesetzt. Die Story mit dem Zicklein, dem füttern, dem Traum und schließlich auch noch der Patenschaft ist eine runde Sache. Auch die kleinen Albernheiten untereinander gelingen Dir gut. Ein Betareader könnte dann noch so wenige kleine Hinweise geben, wie dass man statt Arbeitssachen Arbeitskleidung exakter formuliert hat.
Wenn Du sowas so flüssig schreiben kannst wie es sich hier liest, Respekt!

Die Sache mit den Wölfen ist schön dramatisch, aber ich schließe mich an, dass es nicht realistisch ist. Deren auftauchende Silhouetten und knurren wäre für mich bedrohlich genug- Doyles Reaktion und Dialog könnten die selbe sein die Du geschrieben hast. Danach könnten die Wölfe wieder im Dunkel verschwinden, denen geht es ja weniger um Futter wohl aber um die Abwehr von Eindringlingen. So eine irrationale und mysteriöse Bedrohung, die Wölfe ja darstellen hätte mir hier gereicht, zu viel Dramatik kann dann schon wieder ins schnell ungewollt Komische umschlagen.