ext_277279 (
firlefanzine.livejournal.com) wrote in
doppelleben_ci52014-02-02 02:03 pm
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Geschichten-Besprechung am Sonntag: Hannah von Brenda K

Hannah ist eine Story, die ich seit wohl 6 oder 7 Jahren mindestens 1x jährlich gelesen habe.
Sie ist vom Thema her und von dem Stilmittel der 'Ich-Erzählerin' eher ungewöhnlich.
Aber sie funktioniert, obwohl ich es eigentlich nicht so besonders mag, wenn aus der Sicht einer anderen Person erzählt wird. Das schafft zwar neue Einblicke, aber wenn eine Autorin nicht wirklich gut ist, kann es schnell langweilig werden, weil sich die Fanfiktion Leserin gar nicht so gerne in fremde Personen versetzen möchte.
Jedenfalls gilt das für mich so.
Aber diese Story hat genau die richtige Länge. Und ich mag Hannah.
Erzählt wird, wie gesagt, aus Hannahs Sicht, einer 60jährigen Psychologin. Sie ist einsam und sie langweilt sich, und deshalb stimmt sie überraschenderweise zu, als sie ein fremder Mann(Doyle) um einen sofortigen Termin bittet. Schnell ist sie fasziniert von ihm. Von ihm als Mensch/Mann, und dann sind seine Probleme so ganz anders, als alle, die ihr sonst tagein, tagaus von frustrierten Hausfrauen erzählt werden.
Nach Fugitive/Christina kann der CI5 Agent nicht mehr schlafen. Er macht sich Vorwürfe, weil er Bodie überhaupt in diese Situation gebracht hat, und er träumt ständig davon, daß er es nicht mehr rechtzeitig schafft, ihm den Sprengstoff vom Leib zu reißen.
Hannah begreift, was es für seine Arbeit bedeuten kann, wenn er weiter nicht schlafen kann.
Und sie begreift, was ihm Bodie bedeutet. Daß Bodie der einzige Mensch ist, der Doyles Einsamkeit durchdringen kann.
Diese Einsamkeit, das ist eine Sache, die sie und Doyle verbindet, und sie wünscht sich bald: " I find myself wishing I had a Bodie of my own."
Nun, da stimme ich ihr 100%ig zu. Und ich mag auch ihre stille Zurückhaltung, und ihre Ungeduld und ihren Sarkasmus und den Witz, der manchmal durchblitzt.
Sie kann Doyle helfen, gibt ihm einen 'Nachsorgetermin' und kann es kaum erwarten, ihn in einigen Wochen wieder sprechen zu können.

Dieses nächste Treffen ist dann nach Slush Fund/Im Namen des Mörders.
Diesmal ist Doyle frustriert weil es so viele Tote gab und dann hat Bodie eine flapsige Bemerkung über das tote Mädchen gemacht, das Doyle mit in das Hotelzimmer genommen hatte.
Hannah übernimmt also Bodies Rolle des 'Kümmerers' und bringt den leicht verletzten Doyle in seine Wohnung, und dort kann sie hautnah erleben, wie ein Doyle in Aktion aussieht, als er denkt Fremde wären in seiner Wohnung.
Ich liebe solche Momente! Wenn aus normalen, netten, jungen Männern, die kaltblütig handelnden Profis werden, die sie sind.
Unnötig zu sagen, daß da Bodie in der Wohnung wartet.
Er spielt bei Hannah den Gastgeber, er bringt Ray Tabletten und Tee - er kümmert sich um ihn.
Und Hannah geht. Und sie weiß, dass solange Doyle seinen Bodie hat, alles in Ordnung sein wird.
Damit endet die Story unsentimental, aber für mich als Leserin absolut befriedigend!
That's the way it should be! :-)
Ach so, IMO ist es bei dieser Story vollkommen egal, ob es sich hier um Slash handelt oder nicht.
Hannah vermutet nichts dergleichen, sonst hätte sie das mit reingebracht in ihre Erzählung!
Was sich hinter verschlossenen Türen bei Bodie und Doyle abspielt, bleibt der geneigten Leserin überlassen. ;-)
Ich hoffe, ihr hattet mit der Geschichte so viel Spaß wie ich!
Es gibt noch eine Fortsetzung. 'Hannah again'.
Schönen Sonntag!
no subject
Vor allem der Wechsel von einer frustrierten, gelangweilen Psychologin zu einer, die sich wieder in bestimmte Verhaltensmuster und Problemlösungen einliest, fand ich klasse. Man merkt hier genau, dass es sich endlich mal wieder um einen interessanten Fall für sie handelt.
Und auch Doyle kommt meiner Meinung nach gut rüber. Dieses Wechselspiel zwischen dem emotionalen Menschen und dem harten, kühlen Profi gegen Ende finde ich sehr gut beschrieben. Auch die unbewusste Focussierung auf Bodie (das fällt zwar Hannah, aber nicht ihm auf), ist sehr nachvollziehbar geschrieben.
Doyle bemerkt ja, dass Hannah auch sehr einsam ist, und scheinbar wird daduch bei ihm ein Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauens auslöst. So, als wenn sich zwei verwandte Seelen treffen würden. Hannah wiederrum nimmt aus dieser 'Behandlung' auch etwas mit. Nämlich das Wissen, dass man Einsamkeit bekämpfen kann.
Zu der Sache mit Slash oder nicht Slash: Ich glaube schon, dass Hannah sich da ihre Gedanken macht. Aber sie läßt es nicht ihre professionelle Betrachtungsweise beeinflussen.
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Der Von-draußen-Stadtpunkt kann immer wieder sehr gute Ergebnisse bringen. Hier ist ja, wie schon gesagt, die Ich-Person glaubhaft, mit einem eigenen Charakter, die Doyle zwar mag, aber die ihn nicht anhimmelt.
Ich mag auch, wie die beiden Kerle geschildert sind, sehr facettenreich und nicht eindimensional, von daher hat mir die story damals insgesamt gut gefallen. Naja - mein slasher-Herz hätte auch gerne noch mehr körperliche Berührung haben können (und damit meine ich nicht automatisch Sex), aber auch ohne war die story gut ;-)
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Werde ich heute Abend machen, und mich dann morgen nach der Arbeit melden!
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Die Geschichte und die Person.
Und ich finde es eindeutig slashig, nicht offensichtlich, aber meine Fantasie kann mit dieser Geschichte sehr viel Anfangen.
*gg*
Ganz besonders genial finde ich den eifersüchtigen Bodie, diese versteckte Aggressivität, mit der Hannah so souverän umgeht.
Danke, das Du die Geschichte mal wieder ins Bewusstsein gerufen hast und super sind dei passenden Bilder!
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Die Idee finde ich auf jeden Fall gut. Die Frau ist keine direkte Bekannte, sie ist eine ältere Person. Als Psychologin ist sie besonders neutral, bringt einen anderen Standpunkt mit.
Dass sie dann mit erleben kann, wie sich Doyles Konflikt löst und wie das abläuft, auch mit dem Beispiel wie Doyle zum "Profi" wird, solche Momente gefallen mi ebenfalls.
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- aber eben mit einer m/m Beziehung, selbst wenn erstmal nur der Wunsch vorhanden ist. Und das ist hier gut möglich, weil die beiden es bestimmt gewohnt sind, es vor der Welt zu verheimlichen.
Und daß wir uns es gerne vorstellen möchten, ist schon klar!
Aber Hannah 'argwöhnt' IMO nichts dergleichen! Warum hätte sie so etwas Wichtiges 'von ihren eigenen Gedanken ausschließen sollen'?
Und ich halte sie für vorurteilsfrei, also hätte sie mindestens sowas wie "man muß nach der Liebe auch an ungewöhnlichen Orten suchen" 'denken' können, ganz einfach, weil sie ja irgendwo nach einem Ausweg für ihre eigene Situation sucht.
Slash zu. :-P
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Also, mir hat sie auch gefallen, obwohl 1.Person wirklich nicht mein Ideal ist. Mir fehlt einfach sehr der Dialog, und in "Hannah" ist es ja wirklich groesstenteils sie, die uns alles durch ihren Filter erzaehlt.
Ich finde es interessant, das Doyle sich eigentlich mehr oder weniger selber heilt, mit Hannah als geduldige Zuhoererin. Sie erzaehlt zwar, dass sie viel nachforscht, ueber Doyle's Probleme, aber sie gibt ihm keinerlei Anweisungen, oder?
So oberflaechlich sehe ich nur einen Hauch von Slash, aber Hannah muss natuerlich merken, dass sich Doyle ganze Aufmerksamkeit um Bodie dreht. :)
Und als sie ihn dann persoenlich trifft, sieht sie auch, wie Bodie sich um Doyle kuemmert, und wie vertraut sie minteinander sind.
Ich fand diese Szene am Ende am Besten, besonders, als Hannah das alte "Muetterchen" spielt, um Doyle nicht zu verraten.
Am Ende trifft sie dann auch fuer sich eine wichtige Entscheidung.
Die 2. story werde ich heute abend lesen.
Wollen wir uns ueber die auch unterhalten, oder erst spaeter?
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