ext_277279 ([identity profile] firlefanzine.livejournal.com) wrote in [community profile] doppelleben_ci52015-04-05 12:17 pm

Geschichten-Besprechung am Sonntag: Long Shadows von NN West

Frohe Ostern wünsche ich allen!

Heute geht es um Long Shadows von NN West.

Es gibt zwei Sequels dazu: Among the Lilies by O Yardley und The Check by Jay Trent.

Aber die beiden möchte ich außen vor lassen, weil Long Shadows alleine für mich eine wunderbar abgeschlossene Geschichte darstellt, die keine Fortsetzung braucht.



Was soll ich sagen?
Ok, ich gebe es zu. Das ist eine meiner 3 absoluten Lieblingsgeschichten.

Für mich ist z.B.schon der Anfang der Story perfekt.

Da ist keine lange Vorgeschichte nötig mit langweiligen Erklärungen.

Doyle snarled... Bodie lowering his gun... shaking his head...
gaze flickered to the bleeding wound in Doyle's leg...  Bodie had gone... Bodie was safe... that was something... Wondering a little at the intensity of his relief... Doyle knew that his fellow agent would move heaven and earth to get him out...  "Bodie!"

Ahem... Hallo? Geht es noch besser?  Ich denke wirklich nicht!

Da ist Professionalität drin. Da ist ihre Sorge füreinander drin. Da ist Vertrauen. Da ist ein cooler Kommentar als Bodie wieder auftaucht.

Perfekt! :-)

Na gut. Gucken wir weiter.

Bodies Söldner Vergangenheit liegt immer irgendwie in einem Dunst. Wir ahnen, dass es grausam und menschenunwürdig gewesen sein muss, wir verdrängen es trotzdem, und nehmen Bodie wie er ist. Und lieber lese ich auch gar nicht die Storys über diese Vergangenheit!

Auch Doyle sieht das:
"As they took their places at the table he looked around, aware of some... quality... these men had in common with Bodie--something he instinctively feared and distrusted... and yet he could accept it in his partner. He wondered why. It had always been there in the background, but real, solid, a ruthless quality that made Bodie the agent he was. Just how deep did it go? Doyle wondered now. He had always assumed that there was a limit to his partner's ruthlessness, but watching him now, so much at home among these cold-eyed mercenaries, he found that certainty slipping away from him."

Ist da nicht wunderbar dieser 'harte Bodie' beschrieben? Wie fremd muss sich Doyle zwischen diesen Männern vorkommen. Wie fremd muss ihm auch sein Partner vorkommen.
...wären da nicht immer wieder kleine Gesten und Handlungen, die Ray schnell wieder sicher sein lassen, dass Bodies volle Loyalität ihm alleine gehört und nicht seinen alten Kumpanen.

Und dann entwickelt sich die Story weiter in einer Art, die man absolut begreifen und nachvollziehen kann. Bodie war wohl damals jemand mit einem Ruf. Und da gab es Unterschiede. Und da gab es ein tägliches Leben und da gab es Sympathien und Feindschaften. Und da gab es sowas wie Regeln und Ehre. Und Bodie weiß wie seine Ex-Kollegen ticken.

Das was er jetzt abziehen wird, kann man abtun als typisch 'Bodie-like'. Aber wohl eher ist es die Fähigkeit eine Situation richtig einschätzen zu können, und so etwas kann zwischen Leben und Sterben entscheiden. Und ist die Vorstellung nicht einfach schön, wie Bodie aus einer gefährlichen Situation die Erfüllung seiner Träume macht? Mit so viel Wärme und Humor und so sexy?  :-)

Und echt..., ich hör jetzt besser auf, bevor hier jeder Satz in meine Lieblings-Schublade geschubst wird... Hüst...


Ach ja, sollte jemand anderer Meinung sein, ...
...dann will ich das gar nicht hören!  :-P

War ein Scherz!  :-)


Ich hoffe einfach, ihr hattet so viel Spaß an der Story wie ich immer!

[identity profile] potztausend.livejournal.com 2015-05-16 06:53 pm (UTC)(link)
Ich hatte gar keinen Kommentar geschrieben - dann kommt jetzt eben ein sehr später! Die story hatte ich gelesen damals, denn sie kam mir eben sehr bekannt vor, als ich sie jetzt wieder las.

Es geht mir so ähnlich wie macklingirl in ihrem Kommentar: die story ist gut geschrieben, aber nicht automatisch meine Lieblingsgeschichte. Und wenn, dann hätte ich eh mehrere Lieblingsgeschichten...

Sehr schön, die Beziehung zwischen den beiden, ganz unabhängig davon, was sie "spielen" müssen. Das ist gut beschrieben, mit Vertrauen, Offenheit, tiefen freundschaftlichen Gefühlen. Schlüssig und nachvollziehbar. Dass sie eine Beziehung vorspielen und dafür miteinander ins Bett müssen - naja, das ist nun extrem abgegriffen als Motiv, aber durchaus geschickt eingebaut, nichts krampfhaft geschrieben, auch das Ende nicht. Danke für's Vorstellen!